Die SPD-Bürgerschaftsfraktion möchte Arbeitgeber, die ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen und ihre Angestellten für Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr von der Arbeit freistellen, öffentlich ehren. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Axel H. möchte einen, der nur seinen Job machte, mit einem Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt belobigen.
Aber der Wahlkampf wirft langsam seine Schatten voraus und gebiert scheinbar die seltsamsten Ideen.
Aus einer PM der CDU:
CDU wünscht Zacher bei Hansa Rostock viel Erfolg
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Greifswalder Bürgerschaft und Spitzenkandidat für die Kommunalwahlen am 7. Juni, Axel Hochschild, hat dem neuen Hansa-Trainer Andreas Zachhuber für den Kampf gegen den Abstieg viel Erfolg gewünscht. „Wir sind natürlich traurig, dass Zacher, der den Greifswalder SV über fast vier Jahre erfolgreich trainiert und in die Spitze der Oberliga Nordost geführt hat, nun den Verein verlässt. Wir sehen aber auch die Chance, die sich Andreas Zachhuber und Hansa Rostock damit bietet“, so Hochschild.
Für Hochschild ergeben sich trotz des Weggangs von Zachhuber für den Greifswalder Fußball damit neue Möglichkeiten. „Wir wünschen uns, dass die Kooperation von Hansa Rostock mit dem Greifswalder SV mit noch mehr Leben gefüllt wird. Die Neubesetzung des Postens des Hansa-Cheftrainers mit dem diplomierten Fußballlehrer Andreas Zachhuber wird der Zusammenarbeit neues Leben einhauchen“, so Hochschild weiter, der sich für Greifswald vor allem beim Austausch von Spielern, aber auch bei der gemeinsamen Nutzung von vorhandener Infrastruktur gute Chancen ausrechnet.
„Zacher kann mit dem Kampfgeist, den er beim Greifswalder SV geweckt hat, auch bei Hansa Rostock die Wende zum Besseren und damit den Klassenerhalt schaffen. Immerhin konnte Zachhuber in Greifswald eine schlagkräftige Mannschaft formen und, was uns besonders wichtig ist, die Zuschauerzahlen vervielfachen. Wir haben deshalb Oberbürgermeister Dr. Arthur König gebeten, die Möglichkeit einer Eintragung ins Ehrenbuch der Stadt für Andreas Zachhuber, für den auch zukünftig in Greifswald alle Türen offen stehen, zu prüfen“, so Hochschild abschließend.
Bevor ein anderer darauf kommt, lasst uns alle gesetzestreuen Bürgerinnen und Bürger der Stadt ehren.
Peinlich und fast schon einen eigenen Blogeintrag wert:
„…Menschen in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, die sich ehrenamtlich in Greifswalder Vereinen, Institutionen, in der Nachbarschaftshilfe engagieren. Nach einer Bewertung durch die Bürgerschaft werden fünf Personen mit dem „Silbernen Greifen“ ausgezeichnet, weitere Greifswalderinnen und Greifswalder tragen sich in das Ehrenbuch der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ein“, so aus der Ausschreibung der Stadt für die Ehrenbuchauszeichnung. Zachhuber als ehrenamtlicher Trainer, das war mir entgangen.
Im Übrigen entscheidet die Bürgerschaft und nicht der OB. Wobei die CDU wohl davon ausgeht, dass die Bürgerschaft einfach weiß, was der Oberbürgermeister denkt.
Das ist ja auch das, was mir beispielsweise die Annahme des Bundesverdienstkreuzes so versäuert: Daß Politiker einfach dadurch, daß sie nur Ihren Job machen, schon ausgezeichnet werden (wir hatten es jüngst: Weil ein Ministerpräsident der Länderkammer vorstand, bekam er das Bundesverdienstkreuz…). Da feiert sich die Nomenklatura immer mal wieder gerne selbst!