Häufige Fragestellung im persönlichen Gespräch: Ihr Grüne wollt gleichzeitig auf Atom und auf Kohle verzichten – wie geht das? Hierzu ein paar Erläuterungen:
Die Behauptung von der angeblichen Stromlücke ist Unfug. Heute schon wird in Deutschland ein Überangebot an Strom produziert und exportiert. Selbst, als dieses Jahr sieben Atomkraftwerke gleichzeitig nicht am Netz waren, ging deswegen nirgendwo das Licht aus. Dass dieses Gerede dennoch allenthalben herumgeistert, ist dem Interesse großer Stromversorger geschuldet, die aus einem System vorwiegend dezentraler Energieerzeugung naturgemäß keine Vorteile ziehen können.
Die wichtigsten Leitlinien grüner Energiepolitik können dieser Mitteilung des Landesverbandes entnommen werden. Für Klick- und Lesemuffel nochmal die wichtigsten Stichworte:
- Energieeinsparung
- Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Geothermie und der aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades besonders attraktiven Kraft-Wärme-Kopplung.
- Neue Kohlekraftwerke nehmen von Wirtschaft und Industrie auch den notwendigen Innovationsdruck und schaden damit am Ende der Wettbewerbsfähigkeit.
- Dezentrale Energieerzeugung trägt zur regionalen Wertschöpfung bei, Großkraftwerke nützen vor allem ihren Betreiberkonzernen.
Der Energieexperte der Bundestagsfraktion, Hans-Josef Fell, hat vor einem halben Jahr darauf hingewiesen, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2020 auf 50% gesteigert werden kann. Auf Fells Hompege finden sich auch einige praktische Beispiele für Energieeinsparung.
Basisinformationen über Wirkungsgrade bei der Energieerzeugung sind unter anderem hier zu finden. Beim Vergleich der Zahlen ist selbstverständlich zu berücksichtigen, dass erneuerbare und fossile Energieträger von vornherein unterschiedlich zu bewerten sind.