Die elegante Lösung? *update*

Wer sich noch an die Neunzigerjahre in Greifswald erinnern kann (ist ja auch schon unglaublich lang her), hat möglicherweise noch die Heilsversprechen im Ohr, die seinerzeit vom damaligen Fünfsterneinvestitionsvorhaben „Dompassage“ ausgingen. Was könnte man damit die Wirtschaft ankurbeln! Und die Innenstadt erst!
Heute berichtet die Lokalpresse pflichtgemäß, dass die Betreibergesellschaft pleite ist und jede Menge Ladenfläche zum Teil seit Jahren leersteht. Die Kritik am Klotz zwischen Rot- und Weißgerberstraße gab es schon vor 15 Jahren, als an derselben Stelle noch eine Brachfläche gähnte, die zwar auch nicht schön war, aber doch mehrere Möglichkeiten städtebaulicher Entwicklung bot. Worüber nicht berichtet wird, ist, wer damals unbedingt blind ins Verderben rennen wurde, und wer damals schon vor der heutigen Entwicklung gewarnt hat. Um es kurz zusammenzufassen: Sind immer dieselben Verdächtigen, die nicht kapieren, was eine Altstadt denn so ausmacht.
Denn tatsächlich werden vor allem die beiden Seitenstraßen seit 13 Jahren durch das massive Gebäude geradezu erdrückt, und die Form des geschlossenen Konsumtempels ist nicht das, was ein Altstadtbesucher erwartet und wünscht. Wenn sich Menschen nicht vorschreiben lassen, dass, wo und wie sie gefälligst zu konsumieren haben, so ist das mal ein echter Grund zur Freude.
Was seit dem Bestehen der „Dompassage“ leidlich funktioniert, ist das Kino. Hier liegt der Teufel allerdings im Detail, denn erstens umschloss kein Konzept die Zukunft des alten Kinos in der Langen Reihe, zweitens verbaute man sich damals die Möglichkeit eines einer Studierendenstadt angemessenen Programmkinos, eine Klage, die ich im Bekanntenkreis mindestens im Zweiwochenrhythmus vernehmen kann.
Okay, lassen wir das Kino drin. Dann bleibt ja immer noch jede Menge Platz. Und wie war das jetzt eigentlich mit dem Technischen Rathaus? Wird da jetzt nicht nach einer Variante gesucht, die weniger kostet als 13,8 Millionen (Stuttgart 21 für Arme)? Dafür wäre der Standort doch geeignet.
Es wird sich immer eine Vorschrift in irgendeiner Geschäftsordnung finden, die solche Lösungsansätze verhindert.

Update:

Auch der webmoritz kümmert sich um das Problem.

2 Kommentare bei „Die elegante Lösung? *update*“

  1. ich kann mich an die 90er in greifswald nicht erinnern.

    schade, dass ich so in diesem beitrag ausgeschlossen werde und nur mutmaßen kann (und soll), wie sich das mit der dompassage so entwickelt hat.

  2. Naja. Also so innovativ ist der Vorschlag ja jetzt auch nicht. Das Technische Rathaus kommt ja. Zwar teurer als geplant, aber was würde es jetzt bringen wenn man die Verwaltung in die Dompassage legen würde?!
    Ich denke, dass durch das „neue“ Management wieder Leben in die Passage kommen könnte. Alle Greifswalder sollten da die Daumen drücken.

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