Offene Antwort auf den Leserbrief von Axel Hochschild (OZ 16.06.10)

Sehr geehrter Herr Hochschild,

mit Verwunderung habe ich Ihren Leserbrief in der Ostsee-Zeitung vom 16.06.10 gelesen. Es ist doch unbestritten, dass die PHS ein Gutachten zum Rathaus erstellt hat, das das Papier nicht wert ist, auf dem es geschrieben wurde. Damit hat sich das Büro für weitere Aufträge nicht empfohlen. Jeder Privatmann würde nach diesem Vorfall von so einer Firma die Finger lassen. Und wir halten es für selbstverständlich, dass auch beim Umgang mit Steuergeldern so verfahren wird.

Im Fall der Fußgängerzone Steinbeckerstraße haben wir nie bestritten – und es war auch auf der unserem Antrag beiliegenden Unterschriftenliste deutlich zu lesen – , dass die Unterschriftenliste älteren Datums ist. Der Skandal ist doch, dass es bis heute keine Fußgängerzone dort gibt, obwohl der städtebauliche Rahmenplan seit sechs Jahren dies vorsieht. Und die Anwohner werden Jahr um Jahr vertröstet. Dass der Rahmenplan immer noch gültig sein soll, wurde ja erst jüngst im Bauausschuss bestätigt. Es bedarf also gar keines eigenen Beschlusses der Bürgerschaft. Die Fußgängerzone muss jetzt eingerichtet werden.

Für die Diagonalquerung wurden in den Haushalt 2010 auf Antrag der SPD (!) 100.000 Euro eingestellt. Wir – wie auch die CDU-Fraktion – haben diesem Ansinnen zugestimmt. Sollte die Querung jetzt wesentlich mehr kosten, dann muss man sich Gedanken machen, ob man das Geld dafür ausgeben will. Man darf dabei aber nicht vergessen, wie viele Millionen Euro wir Jahr für Jahr für den Autoverkehr ausgeben.

Mit der verächtlich gemeinten Bezeichnung „Gutmensch“ würde ich vorsichtig umgehen. Der Begriff stammt wahrscheinlich von Goebbels. Heute verwenden Ihn vor allem Neonazis als Bezeichnung für Menschen, die sich für Demokratie, Toleranz und Mitmenschlichkeit einsetzen. Davon unbenommen versuche ich als Christ tatsächlich, ein guter Mensch zu sein. Als führender Vertreter einer christlichen Partei denke ich, ist Ihnen das nicht fremd.

Mit freundlichen Grüßen, Stefan Fassbinder

Stefan Fassbinder
mehr...

Bildquellen

  • Stefan Fassbinder – Porträt: Bildrechte beim Kreisverband

3 Kommentare bei „Offene Antwort auf den Leserbrief von Axel Hochschild (OZ 16.06.10)“

  1. Mit Hochschildts Kritik sachlich umzugehen gefällt mir. Herrn Roses Ton könnte ebenfalls ruhiger sein, denn auch als Freund des Fahrrads empfinde ich seine Wortfall in Hinsicht auf andere Verkehrsteilnehmer zunemhend als Pöpelei. Und damit macht es Rose nicht besser als Hochschildt.

  2. Hier zwischen der ganzen Polemik, die leider viel zu oft ins Unsachliche und Plumpe entgleitet, einen so sachlichen und kultivierten Beitrag zu finden, ist äußerst wohltuend.

    Es ist schwer, eine Form zu finden, auf die in jeder Hinsicht peinliche Öffentlichkeitsarbeit der CDU so zu antworten, dass man auch gehört wird – aber dieser Ansatz gefällt mir sehr.

  3. Ich bin mit dem Hochschild 5 Jahre zur Schule gegangen – mir ist nicht aufgefallen, dass der einen christlichen Glauben hat. Wo er den denn nur so gleich nach der Wende her hatte ??? Ich bin sicher, dass der keine keine Ahnung von christlicher Lehre, geschweige denn von thematischen Inhalten der Bibel hat (nach markanten Inhalten befragt, wird der sicherlich keine Antwort haben…). Wenn ich mir so die kleinen und großen Entgleisungen des Hochschild in manchen Foren durchlese, stellt sich für mich die Frage, warum denn so ein Mensch überhaupt noch von jemandem gewählt wird.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.