Schlotmann will im Ziesebruch Taler verbuddeln

Der Hafen Vierow bekommt in einem Jahr ein Anschlussgleis zur Lubminer Bahn. Na, immerhin. Von einer Verbindungskurve in Richtung Pasewalk, die nach Abbau aller Rangiergleise in Greifswald schon mal eine Überlegung wert wäre, ist nicht die Rede. Aber wir wollen hier nicht jeden Trippelschritt in die richtige Richtung schlechtreden.
Allerdings: Es geht ja noch um viel mehr. Bahn reicht nicht, wir wollen Asphalt sehen. Und es ist schon beeindruckend, mit welchem Nachdruck der „Weiterbau der Greifswalder Ortsumgehung“ auf der Tagesordnung gehalten wird.
Die Greifswalder Ortsumgehung reicht nach den Vorstellungen unter anderem von Landesverkehrsminister Schlotmann bis kurz vor Brünzow. Die Begründung ist nicht gerade fundiert, wohingehen die gewünschte Trassenführung abenteuerlich ist.
Natürlich fahren da 10000 Kraftfahrzeuge am Tag in und aus Richtung Lubmin durch Eldena. Damit ist überhaupt nichts darüber gesagt, wo die herkommen oder wo sie hinwollen, und welchen Zweck die Verkehrsbewegung erfüllen soll. Die quantitative Aussage ist alles mögliche, nur keine belastbare Bedarfsanalyse. Verkehr von Lubmin nach Greifswald, der den größten Batzen ausmachen dürfte, wird weiter durch Eldena fahren. Auch werden keine Alternativen, wie die Entlastung durch andere Verkehrsträger, untersucht.
Die gewünschte Trassenführung geht noch weiter und zeugt vom unbändigen Willen, möglichst viel Geld im Ziesebruch zu verbuddeln. Da muss man zwangsläufig durch, wenn man tatsächlich nordöstlich um Kemnitz herum will (und sich womöglich durch die dortige Kleingartensiedlung fräsen möchte). Angesichts der schwierigen Untergrundverhältnisse ist nicht davon auszugehen, dass die Realisierung dieser Idee ein Schnäppchen wird, eher im Gegenteil.
Wie wäre es mal mit einer ganz ordinären Kosten-Nutzen-Rechnung? Oder wenigstens einer Kostenrechnung? In Greifswald wissen wir längst, dass wir manchmal etwas vorsichtiger sein müssen, bevor wir über alles jubeln, was uns vorgesetzt wird. Die Angst, dass bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung mal ein Ergebnis von deutlich unter 1 die Stimmung drückt, scheint groß zu sein.

Ein Kommentar bei „Schlotmann will im Ziesebruch Taler verbuddeln“

  1. Da niemand auf meine Email an die Grünen (regionalbuero(at)gruene-greifswald.de) reagiert hat, stelle ich hier nochmal meine Frage zur Planfeststellung Salzeinleitung in Greifswalder Bodden, siehe http://amtlubmin.de/bergamt07062010_1.GIF:

    Wie positionieren sich die Grünen bei der Frage? Ich könnte mir vorstellen, dass die Einleitung von Salzwasser in den Bodden zu einer zusätzlichen Belastung, neben der Einleitung des Zwischenlagers wird. Hat da jemand den Überblick und kann sich dazu äußern?

    Die Einspruchszeit läuft und ich, als Grünes Mitglied, würde gern in meiner Heimat was tun, wenn nötig.

    Entschuldigt, dass ichs hier schreibe, aber sonst wüsst ich nicht wohin mit dem Thema!

    Beste Grüße

    Matthias Just

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