Bildung: „Leuchtturm“ Greifswald *Update*

Den „Atlas der Bildungsverlierer“ veröffentlichte heute SPON. Erschreckend ist, dass insgesamt in Deutschland der Anteil von Jugendlichen, die ohne Hauptschulabschluss die Schule verließen, zwischen 1999 und 2008 zwar zurück ging, in manchen Ländern stieg die Zahl jedoch. Den höchsten Anstieg verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern, mit einem Anstieg von ca. 7 Prozentpunkte auf rund 18 % aller Schüler ohne Abschluss. Andere Länder, die einen Anstieg zu verzeichnen haben, liegen aber nur marginal über dem Wert von 1999. Siehe hierzu die Grafiken auf SPON.

Greifswald liegt mit 22,4 % der Schüler ohne Abschluss noch einmal weit über dem Mecklenburg-Vorpommern-Wert. Es findet sich auf dem drittletzten Platz aller 439 Kreise und kreisfreien Städte in der BRD. Aber immerhin, Wismar und Rostock sind noch schlechter…

*Update*

Die Studie der Bertelsmann-Stiftung ist hier zu finden.

6 Kommentare bei „Bildung: „Leuchtturm“ Greifswald *Update*“

  1. Ich bin mal gespannt, ob der OB dieses neben seinen ganzen Jubel-Rankings auch nennt!

    Dabei fällt mir ein: Hatte nicht eine der Firmen, die Greifswald ganz oben abschneiden ließ, hinterher den Auftrag für das neue Leitblid der Stadt?

  2. ich würde dazu raten erst mal de veröffentlichung der studie abzuwarten – momentan ist sie ja noch exklusiv.

    kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass nur in MV die schulen total einbrechen…

  3. Die Studie kann unter folgendem Link als pdf herunter geladen werden: http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_32343_32344_2.pdf

  4. danke eberhard – hätte mehr von der studie erwartet.

    man beachte seite 14 im pdf. dort geht es darum, wie vergleichbar „%-ohne hauptschulabschluss“ als kriterium ist.

    kurzer auszug: „Auf ähnliche Unvergleichbarkeiten weist z.B. die Gegenüberstellung von Mecklenburg-Vorpommern
    und Hessen hin: In Mecklenburg-Vorpommern verfehlen 17,9 Prozent eines Altersjahrgangs den
    Hauptschulabschluss, in Hessen 8 Prozent. Den herangezogenen Leistungsstudien zufolge sind
    die 5 Prozent und auch die 10 Prozent schwächsten Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-
    Vorpommern leistungsstärker als die in Hessen.“

    ich will damit nich sagen, dass die studie totaler schrott ist, aber irgendwie stehe ich dem ergebnis skeptisch gegenüber. da müsste man ja schon mal fragen, wie sich unsere zahlen/unseres schüler/unsere schulen in so kurzer zeit verschlechtern konnten.

  5. Bertelsmann-Stiftung!:
    „… Nach Antritt der Regierung Schröder publizierte die Stiftung in der Zeitschrift Capital einen wirtschaftspolitischen Forderungskatalog für die ersten hundert Tage der Regierung. Dessen Inhalte:
    In der Sozialversicherung sei es nötig, binnen zehn Jahren die Arbeitslosenversicherung abzuschaffen und Sozialhilfe weiter einzuschränken. Die Kürzungen in der Sozialhilfe wiederum mindere automatisch den damit verbundenen Mindestlohn. Sinke der Mindestlohn, dann diene dies der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Zugleich diene dies der Sanierung der Staatsfinanzen.
    Die Senkung der übrigen Löhne um 15 Prozent und die Reduzierung des Kündigungsschutzes erlaube es Unternehmen, mehr Arbeiter und Angestellte einzustellen und damit die Arbeitslosigkeit zu dämpfen.
    Die Lohnnebenkosten sollten mittelfristig vom Unternehmer ganz auf den Arbeitnehmer übertragen werden.
    Die Stiftung behauptet, dass die Bundesrepublik Deutschland ab dem Jahre 2010 nicht mehr dazu in der Lage sein werde, für Renten, Krankenkosten oder Arbeitslosigkeit im bis dahin getragenen Maße aufzukommen. …“
    Bitte macht diesen Blog nicht zum Sprachrohr der Neoliberalen, wie es zur „Causa Gauck“ schon einmal von einigen versucht wurde.
    Was die Bertelsmann-Stiftung mit der Studie bezweckt, sollte schon kritisch hinterfragt werden.

    1. „Bitte macht diesen Blog nicht zum Sprachrohr der Neoliberalen,…“
      Keine Angst, das wird nicht passieren. Besonders Bertelsmann und INSM sind immer zu hinterfragen.

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