Bündnis 90/Die Grünen Greifswald-Uecker-Peene treten Aktionsbündnis Karniner Brücke bei

Der Kreisverband Greifswald-Uecker-Peene von Bündnis 90/Die Grünen ist dem grenzüberschreitenden Aktionsbündnis Karniner Brücke beigetreten. Die Bündnisgrünen wollen so die Bemühungen zur Wiederherstellung der Eisenbahnlinie von Ducherow nach Swinemünde über die Karniner Brücke unterstützen.
„Wir sehen eine südliche Bahnanbindung der Insel Usedom als notwendige Maßnahme, um eine vernünftige Alternative zum motorisierten Individualverkehr für Reisende von und nach Usedom nazubieten“, erklärte dazu der bündisgrüne Kreisvorstand. „So kann das umweltfreundliche ‚Runter von der Straße, rauf auf die Schiene‘ für den Personen- und Güterverkehr gefördert werden, was ganz im Sinne grüner Politik ist.“

4 Kommentare bei „Bündnis 90/Die Grünen Greifswald-Uecker-Peene treten Aktionsbündnis Karniner Brücke bei“

  1. Verkehrspolitik absurd, während man in Stuttgart einen funktionierenden Hauptbahnhof in etwas 10 Jahren durch einen Bahnhofsneubau für etwa 5 Mrd. Euro ersetzen will, und die angeblich für Pommern gewählte Frau Merkel das auch noch für richtig hält, verhält sie sich in ihrer Wahlheimat ganz anders.
    Beim Aufbau Ducherow Swinemünde sind angeblich die Kosten zu hoch, wie übrigens auch am anderen Ende der UBB, nach Prerow. Dabei sind das Peanuts von Stuttgart 21. Für wie dumm werden die Bürger eigentlich noch immer gehalten. Wundert es da, dass sich die Bürger die Verdummung nicht mehr gefallen lassen.
    Die gesamte Strecke ab Ducherow ist gewidmet, die NBS Wendlingen Ulm ist noch immer nicht planfestgestellt. Die Strecke wird vor Ort in Deutschland und Polen gewünscht, Stuttgart 21 nicht. Die Strecke erschließt neue Verkehrspotentiale, Stuttgart 21 außer zwischen Ulm und dem Flughafen Stuttgart nicht. Und die Strecke ist nicht ohne Grund im Bundesverkehrswegeplan, macht sie doch alleine dafür Sinn die Berliner wieder ohne Auto zu ihrer Badewanne zu fahren.
    Zudem ist die Strecke etwas 10 mal so wirtschaftlich, wie Stuttgart 21, wenn sie nicht im Auftrag von Regensburger MV Verkehrsministern für Autobahnen, Rügenbrücken und Umgehungsstraßen nicht ohne Grund im tiefen Bayern begutachtet wird.
    Es wurde höchste Zeit, dass sich etwas für diese wichtige Bahnverbindung tut. Wünschen wir also dem Aktionsbündnis viel Erfolg.

  2. Verkehrspolitik absurd ist das sicher nicht, vielen Grünen ist aber wohl nicht klar, was der Wiederaufbau der Karniner Strecke bedeutet:

    – keine Verbesserung für Greifswald und Anklam, im Gegenteil, es werden weniger / keine Fernverkehrszüge mehr nach Greifswald fahren da neues Ziel Swinemünde ist und man die wenigen Reisenden (siehe geplante IC-Kürzung) nicht auch noch mit zusätzlichen Zügen transportieren wird

    – extreme Baukosten, die Strecke mag noch gewidmet sein, aber jeder km Gleis kostet (schätzungsweise 2 Mio Euro pro km), der Bahnhof Ducherow ist gerade auf ESTW Technik umgebaut, der müsste dann erneut vollständig umgebaut werden

    – mit einem möglichen Güterverkehr auf der Strecke (was über die Straße über Sonderregelungen bis jetzt verhindert wird) ist zu rechnen, insbesondere muss hier entschieden werden, ob der GV zum Hafen Swinemünde über die Insel Usedom erwünscht ist, wahrscheinlich wird die Strecke aber nur durch diesen GV rentabel. Will man mit langen Güterzügen durch ein LSG und mehrere FFH-Gebiete in einen Konkurrenzhafen zur deutschen Ostseeküste fahren??? (Ich weiß, dass ist provokativ, aber wenn die Hafenumschläge in Stralsund und Rostock zurückgehen und der in Swinemünde steigt, ist die Frage berechtigt)

    – Hauptargument der Fahrzeitverkürzung ist sehr eingeschränkt zu betrachten. Klar ist, die Fahrzeit bis Swinemünde, Ahlbeck und Heringsdorf verkürzt sich (heute ca. 4:05 Stunden Berlin-Swinemünde nach Fahrplanauskunft). Bei neuer Strecke würde sich ab Koserow der Prozess umkehren, es kommt zu einer Fahrzeitverlängerung (infolge des Kopfmachens in Swinemünde und in Heringsdorf und der gleichlangen Strecke). Die früheren Fahrzeiten, bspw. aus Kursbuch 1939 von 2:40 Stunden bis Swinemünde resultieren zum Teil daraus, dass der Zug bis auf Angermünde nirgends hielt. Mit allen Zwischenhalten (Bernau, Eberswalde, Prenzlau, Pasewalk, …) wurden schon früher deutlich über 3 Stunden Fahrzeit benötigt.

    – Die Fahrzeit Richtung Usedom würde sich heute insgesamt stark verkürzen, wenn statt der Umsteigesituation in Züssow, ein Gleisbogen südlich des Bahnhofs die Bahnstrecke Richtung Berlin mit der UBB-Strecke verbinden würde und der Fahrgast somit nicht Kopf machen/umsteigen müsste. (Positiver Nebeneffekt: Der Anschluss Anklams an die UBB wäre sinnvoller als derzeit)

    FAZIT: Lasst die Finger von Karnin, die Strecke kostet zuviel und bringt zuwenig. Baut endlich den Bogen Berlin-UBB und lasst attraktive Personenzüge von Berlin bis Heringsdorf sowie die Vorpommern-S-Bahn (UBB) bis Anklam fahren.

    ZU PREROW: dem kann ich uneingeschränkt zustimmen, das ist aus meiner Sicht eine sehr sinnvolle Strecke. Außerdem sollte man bei der Gelegenheit über eine Reaktivierung des Personenverkehrs Richtung Lubmin nachdenken, den Haltepunkt Lubmin könnte man ja verschieben in Richtung Ortszentrum.

    ZUGUTERLETZT: Die Ausdünnung der IC ist ein großes Problem da die Lücken nicht mit Regionalzügen gefüllt werden, Anklam, Usedom und Greifswald sind betroffen. Während man den Greifswaldern und Usedomern teilweise empfiehlt über Stralsund und Neustrelitz nach Berlin zu reisen (dauert halt zwei Stunden länger, also insgesamt über vier Stunden), bleibt den Anklamern nur zu warten auf den nächsten RE. Da sollten wir Grünen uns stärker engagieren und brauchbare Lösungen fordern, damit mindestens der Fast-Stundentakt gewahrt bleibt.

    1. WAS ICH VERGAß:
      Für das Geld, was für Karnin benötigt würde, könnte man sicher eine Zweigleisigkeit der UBB auf der Insel Usedom herstellen und damit einen besseren Takt (20 min, 15 min oder 10 min) anbieten um Kapazitätsengpässe in der Saison zu mildern und auch Pendler zum Fahren mit der Bahn zu bewegen. Außerdem scheint mir eine Elektrifizierung sinnvoll, bis heute bin ich der Meinung, dass die ehemalige Elektrifizierung bis Wolgast niemals hätte abgebaut werden dürfen.

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