Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Greifswalder Bürgerschaft
Greifswald besitzt zahlreiche Wälder. Bei der Jagd auf Schalenwild in diesen Wäldern werden meist Teilmantelgeschosse mit Bleikern verwendet. Dieser Bleikern wird im Ziel stark zerlegt, so dass Bleisplitter im Körper des Tieres zu finden sind. Derart kontaminierte Tierkörper oder Aufbruch stellen eine tödliche Gefahr für Greifvögel dar. Besonders Seeadler, deren Drüsenmagen einen sehr niedrigen f-Wert haben, können über die Aufnahme bleihaltiger Munition vergiftet werden. Da Alternativen zu bleihaltiger Munition existieren, soll im Interesse des Schutzes der Seeadler geprüft werden, wie die Jagd mit bleihaltiger Munition schnellst möglich beendet werden kann.
Darüber hinaus ist Blei ein Nervengift und für Mensch und Tier gefährlich. Bleihaltige Munition, wie sie bei der Jagd verwendet wird, kontaminiert außerdem das Erdreich.
Die Hansestadt Rostock und die Müritz-Region haben es vorgemacht und den Jagdbetrieb auf bleifreie Munition umgestellt. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben deswegen eine Kleine Anfrage an die Verwaltung gestellt. Wir möchten wissen:
1. Welche Arten von Munition ist für die Jagd auf städtischen Gebiet durch die zuständige Abteilung der Verwaltung zugelassen worden und welche Munition wird durch die jagenden Personen benutzt: bleifreie oder bleihaltige Munition? Wir bitten um Beantwortung sowohl für städtische Mitarbeiter als auch für Pächter und Gäste.
2. Für den Fall, dass es sich um bleihaltige Munition handelt: Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Verwendung von bleihaltiger Munition generell in städtischen Wäldern zu unterbinden?