Enteignet Springer *Update*

Diese nicht mehr ganz taufrische Forderung könnte ein Weg sein, um sich vor der geplanten kostenlosen Zustellung der Bild-Zeitung am 23.06.12 zu schützen. Der Springerverlag will zum 60sten Geburtstages dieses unsäglichen Blattes sämtliche Haushalte der BRD mit einem Sonderexemplar beglücken, wie dieser Präsentation des Verlages zu entnehmen ist. Im Einzelfall und nur hierauf beschränkt, dürfte eine Enteignung jedoch etwas überzogen erscheinen. Obwohl es heute eine Meldung gab, die dieser Forderung vielleicht zu neuer Aktualität verhilft.

Wege zur Abwendung der Zustellung zeigt der Law-Blog auf, wobei zu Recht darauf hingewiesen wird, dass ein Aufkleber „Keine Werbung“ oder Ähnliches nicht ausreichen dürfte. Der Springer-Verlag will nämlich, wie der bereits verlinkten Präsentation (S. 4) zu entnehmen ist, alle ca. 41 Millionen Haushalte inklusive der Werbeverweigerer beliefern. Auch mein „Keine Nazipost in meinem Briefkasten“-Aufkleber dürfte wohl an der Sache vorbeigehen und schlicht nicht nutzen. Der beste und einfachste Weg ist ein Schreiben an den Verlag, dass der Zustellung widersprochen und diese untersagt wird. Ein Musterschreiben hat Rechtsanwalt Andreas Schwartmann veröffentlicht.

Sollte jemand der Meinung sein, dass ginge ihn/sie nichts an und die Zeitung könne ungelesen im Papiermüll landen, so möge er oder sie sich bitte vor Augen führen, dass er/sie das Unterfangen mit Produkten der in der Sonderausgabe werbenden Unternehmen finanziert. Eine Werbeseite der Ausgabe kostet 4 Millionen Euro (S. 5 der Präsentation).

Schön wäre es, der Springer-Verlag würde mit Millionen von Unterlassungsschreiben ordentlich beschäftigt.

*Update*:

Sueddeutsche.de: In seiner an diesem Montag erscheinenden Ausgabe bringt der Spiegel eine umfangreiche Recherche, in der gezeigt wird, wie konsequent 1967 Dokumente verfälscht, Beweise missachtet, Zeugenaussagen übergangen wurden, um Kurras‘ gezielten Schuss als Unfall darzustellen, den Tod Ohnesorgs gar als Werk linksradikaler Studenten. Die geballte Presse-Macht der Springer-Zeitungen half dabei mit. „Sie müssen Blut sehen“, behauptete Bild nicht von den rabiaten Polizisten, sondern von den Studenten.

Ein Kommentar bei „Enteignet Springer *Update*“

  1. Erledigt, s. hier!

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