Schulberichtssystem: Sorg- und planlose Datensammelei

Mit einer Kleinen Anfrage zum zunächst eher harmlos klingenden Thema „Schulberichtssystem“ hat Ulrike Berger für die GRÜNE Landtagsfraktion offenbar die richtigen Probleme angesprochen.

Auch die Schweriner Volkszeitung zeigt sich nun interessiert und schreibt zunächst über die Belastung für die Lehrkräfte:

Schulleiter haben angesichts dieser Bürokratie für die Statistik längst resigniert. Die ersten drei Wochen im Schuljahr sitzen sie an den Berichten. Und das ist nicht alles. Für jeden der 12 110 Lehrer müssen noch einmal 23 Angaben erfasst werden.

Noch weitaus gravierender ist die mangelnde Sensibilität im Umgang mit einer nicht unerheblichen Menge persönlicher Daten. Dazu schreibt die SVZ:

Noch viel problematischer ist, dass Eltern nicht wissen, dass Personen-Daten ihrer Kinder in einem Schulberichtssystem erfasst werden. „Das ist mir gänzlich unbekannt“, sagt Claudia Metz, Mutter von drei Kindern und Kreis elternratsvorsitzende. Sie ist seit 2003 aktive Elternvertreterin am Humboldt-Gymnasium in Greifswald. An ihrer Schule wird darüber nicht informiert. Andere Schulleiter bestätigen das auf unsere Nachfrage für ihre Einrichtungen.

Und schließlich:

Ulrike Berger spricht inzwischen von einer „Datenkrake mit unermesslichem Appetit“. Sie fragt: „Wozu muss das Statistische Amt wissen, welcher Schüler von welchem Lehrer unterrichtet wird? Mit den Antworten werden höchst sensible persönliche Daten weitergegeben.“ Persönlichkeitsrechte werden untergraben.

Die gesamte Kleine Anfrage samt Antwort kann hier nachgelesen werden. Dabei kommt auch zum Ausdruck, dass überhaupt nicht klar ist, welchen Nutzen die Datensammelei eigentlich hat.

Ein Kommentar bei „Schulberichtssystem: Sorg- und planlose Datensammelei“

  1. […] eine Kleine Anfrage im Landtag Wirkung entfalten kann, zeigt der Wirbel, den die Nachfrage von Ulrike Berger zum Schulberichtssystem verursacht hat. So wurden die obersten Datenschützer des Landes daran erinnert, dass ihnen der laxe […]

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