Weniger Tote und Verletzte durch Tempo 30

Was tun, wenn eine interessante Meldung hereinkommt, deren Kernaussage einer Zeitungsredaktion einfach nicht gefallen will?

Die Ostseezeitung löst das heute auf folgende Weise: Das Unwichtigste wird in den Vordergrund gestellt, so dass die wichtigen Schlussfolgerungen nicht auffallen. In der Onlineversion für Nicht-Abonnierende fehlt die wesentliche Information sogar völlig.
Wer die Seite 6 der heutigen OZ-Printausgabe zur Hand nimmt, wird dort unter anderem durch die Überschrift „Unfallforscher: Frauen fahren so riskant wie Männer“ empfangen. Anlass sind Aussagen der Unfallchirurg_innen Julia Seifert und Uli Schmucker, die sich schon seit längerem Gedanken darüber machen, wie die Wahrscheinlichkeit schwerer Unfälle gemindert werden kann. Das nur mit Abo zu lesende Ergebnis:

Oberhalb von Tempo 30 steigt die Wahrscheinlichkeit, als Fußgänger tödlich verletzt zu werden, sprunghaft an“, sagt Uli Schmucker. Der 38-Jährige arbeitet an der Akademie für Unfallchirurgie in München, mehrere Jahre war er als Unfallchirurg in Greifswald tätig. Die Einführung von Tempo 30 innerorts und Tempo 80 auf der Landstraße würde die Zahl der Toten und Verletzten senken, meint Schmucker.

Genau das ist die wesentliche wissenschaftliche Erkenntnis und deswegen möchten wir das Online-Angebot der OZ gerne entsprechend ergänzen. Auch die Überschrift haben wir angepasst.

16 Kommentare bei „Weniger Tote und Verletzte durch Tempo 30“

  1. Was soll das?

    An eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30km/h hält sich so gut wie kein Autofahrer und kontrolliert wird dies auch nicht, zumindest NOCH NIE im Ostseeviertel/Ryckseite!!!

    Dem Ordnungsamt ist die Raserei, auch in Verkehrsberuhigten Zonen, doch egal!

  2. In der Ostseezeitung stand auch, dass die Grünen im Sinne der BauBeCon abgestimmt haben und sich per Votum für die Stillhaltevereinbarung ausgesprochen haben. Das ist das Gegenteil von der Meinung, die hier öffentlich gemacht wurde.

    So hieß es noch am 22.06.12 „Ich frage mich, warum die Greifswalder Bürgerschaft das Gezerre um die BauBeCon verlängerte und einem “Stillhalteabkommen” zustimmte, statt den für die Stadt erwiesenermaßen schädlichen Sanierungsträger dahin zu schicken, wo der Pfeffer wächst – auch die Stadt Wolgast scheint damit Probleme zu haben.“

    Das, liebe Grüne, sind ebenso handfeste Gründe für Politikverdrossenheit.

  3. Torsten Wierschin sagt: Antworten

    @LieberMartin:

    Das ist das Gegenteil von der Meinung, die hier öffentlich gemacht wurde.

    Das ist halt etwas, dass Leute wie Sie endlich verstehen lernen (müssen): die Grünen funktionieren nun mal nicht wie die anderen Parteien, die wie Armeen organisiert sind – der Kopf gibt vor, der Schwanz wedelt.

    Hier darf noch diskutiert werden!

    Ich verstehe schon, dass Ihnen das Angst macht. Wenn Ihnen eine Meinung nicht passt, dann titulierten sich mich schon mal als „Ökofaschisten“.

    Freundlichst.

  4. @Torsten Wierschin

    Hier darf noch diskutiert werden!

    Aber bestimmen werden die Granden der Grünen!

    Sozioökonomisch hat die Wählerschaft der Grünen sich um 180° gedreht. In den 80ern wurden die Grünen überdurchschnittlich häufig vom untersten Einkommensfünftel gewählt. Heute wählen die beiden obersten Einkommensfünftel überdurchschnittlich häufig die Grünen – das oberste Einkommensfünftel zählt dabei am stärksten zur neuen Stammwählerschaft.

    Die „linken“ Studenten der 80er sind heute ökonomisch gut situierte Angestellte, Selbstständige und Beamte und haben ganz andere Sorgen als die Probleme von damals. Ging man früher gegen den NATO-Doppelbeschluss und für eine klassenlose Gesellschaft auf die Straße, kämpft man heute für verkehrsberuhigte Zonen in gehobenen Stadtvierteln und die steuerliche Förderung von Solarzellen auf den schicken Einfamilienhäusern.

    …der verstoßene Ex-Grüne Oswald Metzger einst formulierte: „Die Grünen nähern sich habituell ihren Herkunftsfamilien an”.

    Grüne Politik ist im Kern postmaterialistisch und konservativ. Wer in einer satten Gesellschaft an den Futtertrögen sitzt, entfernt sich von materiellen Forderungen wie der Verteilungsgerechtigkeit und wendet sich abstrakten Werten wie Umweltschutz oder Klimapolitik zu.

    Die Zeit des neuen Konservatismus scheint erst begonnen zu haben und irgendwann werden die Grünen wohl auch die Reminiszenzen an ihre linke Vergangenheit über Bord werfen.

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=8850

    Wählbar ist eigentlich keine Partei mehr, denn alle gieren nur nach Pöstchen und Macht und sind im Alter dann auch noch sehr guut versorgt!

  5. @Torsten Wierschin

    Sollte ich Sie als Ökofaschisten bezeichnet haben oder habe ich einen Sachverhalt als Ökofaschismus benannt? Das spielt zwar schön vom Thema weg, ist aber in der Sache ganz dienlich. Denn es geht hier ja eigentlich auch nicht um das Votum der Grünen pro BauBeCon.
    Aber auch da unterscheiden Sie sich nicht von den Parteien, die Sie hier gern kritisieren. Auf einen Widerspruch aufmerksam gemacht antworten Sie gekonnt mit der üblichen Arroganz anstatt auf die Frage einzugehen. Denn wenn die Grünen hier im Blog eine andere Meinung kund tun als die,die sie letztlich durch Abstimmung als tatsächliche Meinung vertreten kann das nur „an Menschen wie mir“ liegen, die endlich verstehen lernen müssen. Ist klar. Wenn ich dann noch berücksichtige, dass trotz Einladung zum diskutieren mein Benutzername gesperrt ist und gelegentlich Beiträge verschwinden, die weder Beleidigung noch Angriff enthielten. Ja dann fällt mir erst auf wie sehr kognitive Dissonanz auch die Grünen in Greifswald beherrscht.

    Danke für das Statement. Immer wenn in Zukunft anders abgestimmt wird als vorher hoch angepriesen wird werde ich mich daran erinnern, dass es „halt Leute wie mich gibt“ , „die noch viel lernen müssen“ . Meinen Sie damit, dass Ehrlichkeit eher etwas mit Image zu tun hat und man bei geheimer Abstimmung ruhig mal gegen sein eigenes Image stimmen darf? Solange man im Blog eine gegenteilige Meinung öffentlich vertritt?

  6. Torsten Wierschin sagt: Antworten

    @Frank
    klassenlose Gesellschaft
    Wo das hinführt, ist hier nachzulesen. Da war eine Kurskorrektur überfällig. Offenbar wissen Sie da schon mehr, wo es hingehen soll. Zögern Sie nicht, es hier kundzutun.

    @Martin
    Ich wollte Sie darauf hinweisen, dass diejenige Person, welche hier eine Meinung zur BBC vertrat, offenbar ein anderer Mensch war, der über die Sache später abstimmte. Ich will sagen, hier spricht nicht die „Grüne Partei“ zu Ihnen. Zu Ihrem Widerspruch: Es handelt sich im Falle der Abstimmung über die BBC also um mindestens 2 Personen, wobei die eine, die hier schrieb, der anderen keine Befehle über ihr Abstimmungsverhalten übermittelte, was Sie aber einfordern. Stellen Sie sich das aber so vor?

  7. @Torsten: Beim Stichwort „klassenlose Gesellschaft“ gleich den Hinweis auf den „Archipel Gulag“ loszuwerden, halte ich für überzogen und wird unserem Leser und seinem Hinweis auf die NachDenkSeiten nicht gerecht. Ich denke, dass die klassenlose Gesellschaft keine Utopie bleiben muss und auch nicht gleich in einer Diktatur münden muss. Vielmehr haben jüngst veröffentlichte Studien gezeigt, dass die glücklichsten Gesellschaften diejenigen sind, in denen die Schere zwischen arm und reich weniger auseinander klafft.
    @martin: Es handelt sich hier um Namensbeiträge, die zunächst auch nur die Meinung des Autors darstellen.Jede/r hat sicherlich seine/ihre guten Gründe, so oder so eine Sache zu sehen. Und wie Torsten schon schrieb: Befehlsempfänger einer „grünen“ Mehrheits/Minderheits/Einheitsmeinung kennen wir nicht.

  8. @Gregor Kochhan

    Lieber Herr Kochhan, auch wenn wir uns nur kurz vor längerer Zeit einmal trafen, schätze ich ihre kritische und offene Haltung.

    Vielleicht ist ja eine klassenlose Gesellschaft doch eine Utopie.

    Als 1989 die Mauer fiel war ich voller Hoffnung, dass aus den leidvollen Erfahrungen der Menschen beider deutscher Staaten ein gutes und gerechtes Deutschland entstehen wird. Diese Hoffnung ist geplatzt, jetzt mit Mitte 50 werde ich auch nicht mehr gebraucht, das hätte es zumindest so in der DDR nicht gegeben.

    Bleiben Sie weiter so kritisch, auch wenn Sie dabei manchmal unbequem werden, die Angepassten sind gefährlich. Wir leben nicht über unsre Verhältnisse, sondern lassen leider viel Potential ungeachtet.

    Gleichheit ist Glück: Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind

    http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Glück-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1340888192&sr=1-1

    Ein wirklich, wirklich interessantes Buch, das auf empirische Untersuchungen basiert und die Behauptung plausibel belegt.

    In der DDR gab es eine relative Gleichheit und in Rückschau, die sicher jetzt auch verklärt sein mag, war ich zufriedener als heute. Gefehlt hat mir außer Reisefreiheit eigentlich fast nichts.

    Meine Eltern, auf die ich stolz bin, waren Mediziner und achteten jeden Menschen, egal welcher Herkunft. Auf dem Grabstein meines Vaters steht: „Helfen war sein Leben“ und dazu sollten wir nach Möglichkeit jeden Tag bereit sein wenn wir aufstehen.

  9. Torsten Wierschin sagt: Antworten

    @Gregor: Vor meiner Solidarität kommt die Kritik.

    Das geflügelte Wort von der Gerechten Gesellschaft gerät leicht zu einer Glaubensfrage, und in Europa wird noch immer (trotz meines eingefügten Links) sehr viel geglaubt, siehe ESM, siehe Euro-Rettung usw.

    Die meisten Leute glauben sogar an ihre(n) Beruf(ung) oder an die Wahrheit oder an Prognosen.

    Herzliche Grüße, Torsten

    PS: Ich habe natürlich meine begründeten Vorstellungen, woran das liegt.

  10. Dann fassen wir mal zusammen. Auf einem Blog namens Vorpommern Greifswald / bündnisgrünes Blog, steht als Verantwortlicher: V.i.S.d.P.: Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Vorpommern-Greifswald, Postfach 3127, Steinbeckerstraße 20, 17489 Greifswald.

    Da klingt es in meinen Ohren etwas dürftig sich die Diskrepanz zwischen öffentlicher Darstellung und geheimer Abstimmung mit Floskeln wie : „Befehlsempfänger einer “grünen” Mehrheits/Minderheits/Einheitsmeinung kennen wir nicht.“ zurecht zu schwurbeln.
    Deutlicher wird die Sachlage wenn ich die Frage stelle, wer für ein Fehlverhalten eines Autors bezüglich des veröffentlichten Textes gerade stehen müsste. Schliesslich lese ich nicht die kruden Gedanken des Herrn R., also einer eigenverantwortlich betriebenen Privatseite sondern auf den Seiten der Grünen in Greifswald und Vorpommern. Natürlich vertreten die Autoren Ihre eigene Meinung.

    Aber genug der Nebelgranaten, ist ist einfach kurios wie sehr Ihr Splitter in den Augen der anderen erkennt aber unfähig seid die -Balken in Euren eigenen Augen zu erkennen.

    Macht weiter so, Ihr seid auf dem besten Weg der FDP zu folgen.

    P.S. Mein Einwand ist natürlich weiterhin ohne sachliche Erörterung geblieben. Ich will es mal als Frage formulieren.
    Warum veröffentlichen die Greifswalder Grünen im hauseigenen Blog Beiträge, die den Eindruck erzeugen man müsste etwas gegen die Machenschaften der BauBeCon unternehmen um dann kurz danach in geheimer Abstimmung pro BauBeCon zu votieren? Müsste, wenn meine einfachen Vorstellungen zuträfen, nicht ein weiterer Beitrag hier erscheinen, der das Abstimmungsverhalten der eigenen Partei kritisiert hier erscheinen. Oder wären ein paar Worte zum Thema „mein Votum in geheimer Abstimmung“ nicht auch interessant? Zum Thema Politikverdrossenheit jedenfalls passt der ganze Sachverhalt super. Womit wir dann wieder beim Balken wären.

  11. Weniger Tote und Verletzte durch Tempo 30

    Lieber Souverän,
    das Menschenschlachten geht weiter. Bereits 26 tote Radler in diesem Jahr nur in Berlin. Wenn mensch das auf die Republik hoch rechnet, sind das 500 tote Radler bisher, also jeden Tag zwei.

    Lieber Souverän, bitte erwache aus Deinem religiösen Wahn von Schuld und Sühne, dass der tote Radler oder der verletzte Autofahrer oder das überrollte, seinem Ball auf die Straße hinterher springende Kind selber Schuld daran seien.

    Das ist dunkelster Aberglaube! auch wenn die Polizei offiziell noch anderes behaupten muss, damit die Rechtspflege postum sprechen könne und bürokratischer Friede zwischen uns herrsche.

    Das Verkehrssystem ist Menschenwerk! und es ist Menschenwerk, es zu ändern, wenn es nicht zum Menschen passt.


    PS: Es gibt noch keinen BauBeCon Beschluss der Grünen in VG (zumindest keinen von dem ich weiss), an dem mensch sein Abstimmungsverhalten orientieren könnte, mensch ist aber sicher lernfähig.

  12. Nein, selbstverständlich hat der Radler, der in der falsche Richtung auf dem Radschutzstreifen fuhr, keine Schuld daran, dass er angefahren wurde. Schliesslich hat er alles getan was in seiner Macht stand. Sorgfältig wählte er seine dunkle Kleidung aus und sorgte dafür, dass Reflektoren und Beleuchtung zuverlässig nicht funktionieren. Um ganz sicher zu sein steckte er sich noch zwei Ohrhörer in den Kopf und drehte die Musik voll auf.

    So oder so ähnlich kann man es täglich auf den Straßen der souveränen Republik beobachten. Sich an gemeinsam vereinbarte Regeln zu halten ist auch Menschenwerk. Ich bin überzeugter Radfahrer. Mein Rad ist verkehrssicher. Daher fällt mir auch auf, wie viele Räder es nicht sind. Wer nachts nebeneinander auf der Fahrbahn fährt und das völlig unbeleuchtet soll also keine Schuld tragen falls etwas passiert.

    Völlig klar. Wenn ich meine Hand in den Löwenkäfig stecke und die danach weg ist gebe ich schließlich auch dem Löwen die Schuld. Der hat die Hand doch auch abgebissen. Grüne Logik.

  13. @Martinanonym:
    Was schlägst Du also vor? Kinder wegsperren, jedem seinen eigenen Fahrstreifen, Platz und Geld is‘ ja unbegrenzt vorhanden.

    Melde Dich mal bei der nächsten Verkehrswacht in VG und biete an, einen Fahrradfahrkurs an Deiner Dir nächsten Grundschule durchzuführen. Die Polizei wird es Dir danken, die hat nämlich schon für andere Dinge keine Leute mehr.

    Der Mensch lernt eben nicht (nur) durch Schmerz. Amen.

  14. Hey Torsten,

    es sind wohl mitnichten Kinder, von denen wir sprechen. Manch toter Radler ist sicher auch heißer Kandidat für die Darwin Awards.

    Verantwortung beginnt eben schon bei der Teilnahme am öffentlichen Verkehr. Nicht erst wenn man ein Auto steuert.

  15. @Martinanonym
    Die bündnisgrüne Fraktion in der Greifswalder Bürgerschaft wollte bereits 2010 der BauBeCon kündigen, fand aber bei den anderen Fraktionen keine Mitstreiter.
    In den letzten (geheimen) Abstimmungen in der ersten Jahreshälfte 2012 ging es jeweils um die Verlängerung des Stillhalteabkommens zwischen Stadt und BauBeCon, das nach dem Aufkommen neuer Verdachtsmomente Ende 2011 geschlossen wurde, um Stadt und BauBeCon die Möglichkeit der Aufklärung zu geben. Diesen Verlängerungen hat die bündnisgrüne Fraktion zugestimmt.
    Das Stillhalteabkommen läuft zum 30.09. aus. In der Bürgerschaft am 17.09. wird über das weitere Vorgehen debattiert werden. Wir werden uns im am Montag tagenden Hauptausschuss dafür einsetzen, dass es eine öffentliche Debatte wird. Ich weiß aber nicht, ob wir dafür eine Mehrheit bekommen werden.
    Die Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN steht einer weiteren Zusammenarbeit mit der BauBeCon sehr kritisch gegenüber. Eine endgültige Entscheidung muss aber auch die Risiken betrachten, die mit einer Trennung verbunden sind.

  16. @Martinanonym.14
    …mitnichten Kinder…
    Wie sollen sie es auch lernen können?

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