Zu wenig Recyclingpapier in der Greifswalder Verwaltung

Grüne fordern Steigerung des Recyclingpapieranteils

Im Januar stellte die Bürgerschaftsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Kleine Anfrage zur Verwendung von Recyclingpapier in der Stadtverwaltung. Die Antwort darauf war ernüchternd. 2012 betrug der Anteil an Recyclingpapier am Papiergesamtverbrauch gerade noch 0,14%. 2008 waren es immerhin noch 5,37%, was aber auch schon ausgesprochen wenig ist.

Positiv fanden wir an der Beantwortung der Kleinen Anfrage, dass auch die Verwaltung mit diesem minimalen Anteil an Recyclingpapier nicht zufrieden ist und ihn steigern möchte. Um diese verwaltungsinternen Bemühungen zu unterstützen, bringen wir in die kommende Ausschussrunde eine Beschlussvorlage dazu ein.

Der Antrag sieht eine Steigerung des Recyclingpapieranteils in der Verwaltung auf mindestens 50% bis Ende des Jahres 2014 vor. Das kann aber nicht unser Maximalziel sein. Denn eigentlich sollte sich unsere Stadt andere Städte zum Vorbild nehmen und nur noch Recyclingpapier verwenden. Wir fordern daher die komplette Umstellung bis spätestens zum Jahr 2018. Dass dies möglich ist, zeigt etwa unsere Partnerstadt Osnabrück. Dort lag der Anteil an verwendetem Recyclingpapier bereits 2012 bei über 90%.

Die Stadtverwaltung selbst hat bei einer kompletten Umstellung auf Recyclingpapier Mehrkosten in Höhe von weniger als 6000 Euro pro Jahr errechnet. Diese Mehrausgaben sollten ein akzeptabler Preis für eine umweltfreundlichere Stadt sein und können jetzt schon in die Haushaltsplanungen für das kommende Jahr eingearbeitet werden.

Stefan Fassbinder
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12 Kommentare bei „Zu wenig Recyclingpapier in der Greifswalder Verwaltung“

  1. Wieso entstehen dafür Mehrkosten?

    Und was für Recyclingpapier soll es denn sein? Braunes oder schon das geweißtes?

  2. Ist in der Aufstellung Recycling Klopapier für die Amtstoiletten mit enthalten oder nicht? Sicher auch noch eine kleine Anfrage wert, das Thema. Ebenso wie die Frage, ob von zweilagig auf einlagig und doppelseitige Benutzung umgestellt werden kann. Gibts eigentlich keine anderen Probleme in dieser Stadt, um die sich Grüns kümmern sollten?

  3. Louis Lützgendorff sagt: Antworten

    Mein Opa hat mir erzählt, dass sie nach dem Krieg auch immer die Rückseiten von alten Rundschreiben und aussortierten Akten verwendet haben. Das wäre noch ein zusätzlicher Beitrag zum Klimaschutz!

    Dieser Post wurde mit 100% Ökostrom geschrieben.

  4. Durch Umweltschutz wie ihn die Grünen machen wird natürlich alles teurer. Auf dem Markt bedeutet teurer normalerweise auch das mehr Ressourcen verbraucht werden, normalerweise also auch mehr Umwelt zerstört wird. Aber das ist halt böse kapitalistische Marktwirtschaft.

  5. Eine Steigerung des Recyclingpapiers auf 100 Prozent wäre doch wünschenswert und zwar in der gesamten Bevölkerung. Falls dann das Recyclingpapier knapp wird, wie hoch wären eigentlich die Kosten, wenn man zuerst normales Papier herstellt und dieses dann gleich nach der Herstellung recycelt?

  6. Ich frage mich ja nur
    wann die Grünen selbst endlich recyclet werden ?!
    Ist ja nicht so, als wenn unzählige GrünInnen Forderungen schon längst bittere Realität geworden wären…

  7. Debattiert meinetwegen auch noch über zu wenig recyceltes Klosettpapier, dann wird Scheiße auch zum wichtigen Thema.

  8. Eine kleine Einführung in die Welt der Nutzung von Altpapier findet sich hier.

    Weiß man sei 50 Jahren. Ist also reif für Vorpommern, da die überlieferte Wartezeit somit eingehalten wurde.

  9. ….die kostenintensive Aufbereitung des Altpapiers, die der Grund dafür war, dass Artikel aus „Recycling-Papier’’ immer etwas teurer als qualitativ bessere Papiere waren („Es war schon immer etwas teurer…’’). Erst durch die massive Werbung der „Umwelt-Vereine’’ konnten diese Produkte „salonfähig’’ werden. In den letzten Jahren konnte in der Papierherstellungsindustrie durch intensive Rationalisierungsmaßnahmen eine preisliche Angleichung an das billiger herzustellende „Normalpapier’’ erreicht werden. Es ist nicht damit getan, dass bei der Papierherstellung Hölzer durch Altpapiere ersetzt werden. Altpapier muss speziell aufbereitet werden, wozu wesentlich größere Mengen an Chemikalien benötigt werden als für die „normale’’ Papierherstellung.

    http://www.efodon.de/html/archiv/natur/geise/umweltpapier.htm

  10. Und hier wird gar keine giftige Chemie benötigt, weder beim Anbau noch bei der Verarbeitung:

    http://hanfsame.com/nutzpfanze.html

    Die Natur hält alles bereit.

  11. Oha! Da werden Quellen zitiert, die absolut glaubwürdig erscheinen. Die „Europäische Gesellschaft für frühgeschichtliche Technologie und Randgebiete der Wissenschaft“ hat sich meines Wissens nach durchaus reichlich Respekt für ihre Arbeit im Umweltschutz verdient.

  12. @11: Natürlich sind wir alle auf dem grünen Holzweg:
    http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/diff/js/recycling/recycling.html
    Danke, Frank.

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