Dokumentarfilm „The Cut“

Die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International sowie der AK Medizin und Menschenrechte der Uni Greifswald veranstalten am Donnerstag, den 30.10.2014, um 20:00 Uhr in der Brasserie Herrmanns (Gützkower Str. 1, Greifswald) einen Filmabend mit Diskussion zum Thema: weibliche Genitalverstümmelung. Diese Veranstaltung läuft im Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage des Landesnetzwerks „Eine Welt in Mecklenburg-Vorpommern“, deren diesjähriges Thema lautet: „Besitz“. Als Gesprächspartnerin steht eine Vertreterin von Terre des Femmes zur Verfügung. Wir zeigen den Dokumentarfilm „The Cut“ der Regisseurin Beryl Magoko. Der Eintritt ist kostenlos.

Wem gehört eigentlich mein Körper? Und wem gehört meine Gesundheit, wer kann darüber bestimmen und verfügen wie es mir geht?

Die weibliche Genitalverstümmelung, kurz FGM, ist sicherlich eine der schlimmsten Formen eines Eingriffs in die körperliche Unversehrtheit von Frauen, und ein massiver Angriff auf die weibliche Selbstbestimmung . Motiviert durch Vorurteile und Festhalten an alten Traditionen wird diese Praxis auch heute noch in vielen Ländern gepflegt, und nur verstümmelte Frauen werden in etlichen Gesellschaften als „gesund“ und „intakt“ betrachtet.

Im Rahmen eines Filmabends mit anschließendem Gespräch und Diskussion werden die Organisationen Terre des Femmes, Medizin & Menschenrechte der Uni Greifswald und Amnesty International über das Thema FGM informieren, und die verschiedenen Facetten dieses Brauchs betrachten. In einem Dokumentarfilm kommen Befürworter und Gegner der FGM zu Wort, und danach besteht die Gelegenheit sich über das Thema auszutauschen.

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Bildquellen

  • cut_film: © Andreas Frowein; zur VErfügung gestellt von AI Greifswald

3 Kommentare bei „Dokumentarfilm „The Cut““

  1. Wem gehört eigentlich mein Körper? Und wem gehört meine Gesundheit, wer kann darüber bestimmen und verfügen wie es mir geht?
    Gute Fragen, dieselben Fragen stellte ich mir auch als ich herausfand das ich bis zu meinem 18 Lebensjahr, dank 1631 BGB, nur als ein Stück Beschneidungsfleisch galt.
    Es tut mir Leid, aber den „Kampf gegen FGM“ nehme ich seit Verabschiedung dieses Gesetzes nicht mehr ernst. Wenn Sie das Wort -Infibulation- verwenden würden hätte ich nichts dagegen, aber unter -FGM- fallen alle Beschneidungsformen eines weiblichen Genitals; von einer Infibulation bis zu einer symbolischen Beschneidung, die um Welten harmloser ist als die tatsächliche Beschneidung eines Knaben bzw. männlchen Säuglings.
    Solange eine Zirkumzision eines Jungen, besonders auch die sogenannte „high und tight“ Variante im elterlichen Erziehungsrecht liegt habe ich nichts mehr gegen symbolische Beschneidungen, Klitorisvorhautreduktionen (Kliteropexien) und Labioplastiken an Mädchen oder weiblichen Säuglingen einzuwenden.
    Eine sexistische Doppelmoral werde ich nicht unterstützen, wenn ein Junge per Beschneidung „erzogen“ werden kann kann das ein Mädchen auch !

    1. Hallo Zash!

      Danke für Deine Nachricht. Ich sehe in Deiner Argumentation keinen Widerspruch zu unserem Bedürfnis, das Problem der weiblichen Genitalverstümmelung zu thematisieren. Man sollte bei diesem Thema nicht versuchen, Frauen und Männer gegeneinander auszuspielen.
      Wie Du ja bei der politischen Debatte um die Beschneidung von Jungen sicherlich bemerkt hast, gibt es dazu auch bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterschiedliche Haltungen. Wir sind ja auch keine homogene Masse. Das sollte uns allerdings nicht davon abhalten, gemeinsam das Problem der Genitalverstümmelung von Mädchen weiter zu thematisieren.

      Beste Grüße, Tobias

  2. Hallo Tobias,

    Der Widerspruch ist schon alleine in der Bezeichnung über was Sie thematisieren wollen enthalten: weibliche Genitalverstümmelung.
    Ich bin mir nicht sicher ob Sie wirklich meinen Post gelesen haben, aber jedlichen Eingriff am weiblichen Genital (da Sie über FGM reden) als Genitalverstümmelung zu bezeichnen ist eben ein Widerspruch zu dem Gesetz zur Beschneidung des männlichen Kindes.
    Das es bei den Grünen unterschiedliche Haltungen zur Kinderbeschneidung gibt ist mir bekannt, ebenso das anscheinend viele Ihrer Mit- und Ohneglieder noch nicht einmal lesen können, denn sonst kann ich es mir nicht erklären wie die Mehrheit Ihrer Abgeordneten damals bei der Verabschiedung des 1631 BGB trotz Art. 3 des GG diesem Gesetz zustimmen konnten. Denn egal wie man es sieht, ob Jungen nun bevorteilt werden da diese per Beschneidung in eine Gemeinschaft aufgenommen werden dürfen und Mädchen nicht ,bzw. das Jungen benachteiligt werden da deren Genitale Integrität, die Körperliche Unversehrtheit und ihr Recht auf (sexuelle) Selbstbestimmung im Gegensatz zu den Mädchen nicht geschützt wird, gegen Art. 3 des GG verstößt 1631 BGB auf jeden Fall !
    Im Übrigen würde es Jemanden der nicht das übergeordnete Thema Kinderbeschneidung (HGM) sondern selektiv nur über FGM thematisiert, und MGM unter den Tisch fallen lässst, besser stehen wenn Derjenige nicht damit argumentiert das man Frauen und Männer nicht gegeneinander ausspielen sollte !

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