Zu viel Gülle – Grundwasser Vorpommerns in schlechtem Zustand

PM_Gülle
Bierbach https://goo.gl/maps/Eusvjkidurz bei Greifswald nach dem Ausbringen von Gülle Anfang Oktober 2015 auf nahe gelegene Felder
Bierbach Mitte April 2016, gleiche Stelle
Bierbach Mitte April 2016, gleiche Stelle
IMG_20151115_121634
zum Vergleich: Wasser des Bierbachs Mitte November ca. 300 Meter den Bach aufwärts vor der Felderpassage

Bündnisgrüne fordern konsequente Anwendung des Verursacherprinzips.

Nach Informationen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist beinahe die Hälfte des deutschen Grundwassers zu stark mit Nitrat belastet.

PM_Gülle
Düngeverordnung: Zahlen, Daten, Fakten

Torsten Wierschin, Kreisvorstand bei BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN in Vorpommern-Greifswald sagt: „Laut dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) sind auch in Mecklenburg-Vorpommern große Teile unseres Grundwassers im schlechten Zustand. Grenzwerte, insbesondere die für Nitrat, werden häufig deutlich überschritten.“

Wierschin sieht bei der extremen Nitratbelastung die industrielle Landwirtschaft in der Pflicht: „Es wird viel zu viel Gülle aus industrieller Tierhaltung auf unsere Felder verbracht. Auch mineralische Dünger werden in zu großem Umfang eingesetzt.“

„Grundwasserverseuchung ist gefährlich. Grundwasser müsste das reinste Wasserreservoir sein. Das ist nicht mehr so. Vielmehr müssen die kommunalen Wasserversorger das Trinkwasser teuer aufbereiten. Diese Kosten zahlen am Ende wir alle mit unserer Wasserrechnung.” erläutert zudem Ronny Schulz, ebenfalls Kreisvorstand bei BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN in Vorpommern-Greifswald . “Hier muss das Verursacherprinzip (PPP — “Polluter-Pays-Principle”) als ethischer Grundsatz gelten. Es sollte möglich sein, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die für Wasserverschmutzung verantwortlich sind.“

Schulz fordert abschließend: „Wir brauchen ein Kataster, in dem die Transporte sowie Im- und Exporte von Wirtschaftsdünger je Tierhaltungsbetrieb nachverfolgt werden. Zudem sind derzeit die Kontrollen viel zu locker. Verstöße gegen die Düngeverordnung müssen aufgedeckt und konsequent geahndet werden. Aktuell verschließen Landesregierung und Landrätin jedoch ihre Augen. Vielmehr erklären sie, dass Verursacher_innen des Nitrateintrages nicht zu ermitteln wären.“

Weiterführende Links:
Gewässerschutz in Schleswig-Holstein: Erfolgreiche Maßnahmen gegen Gülle im Wasser
http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/2012_neu/1112/MELUR_121122_Herbstduengung_Guellelagerung.html
Agrarumweltmaßnahmen in Niedersachsen
http://www.ml.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=34151&article_id=121421&_psmand=7
Güllekataster Niedersachsen
http://www.agrarheute.com/dlz/news/guellekataster-niederschachsen-gleicht-daten-ab

Letzte Artikel von Marie Möller (Alle anzeigen)

Bildquellen

Ein Kommentar bei „Zu viel Gülle – Grundwasser Vorpommerns in schlechtem Zustand“

  1. Ein Bild wurde am Anfang dieses Beitrags zum Vergleich eingefügt.

    Wir uns Bündnisgrüne ist klar:

    M-V benötigt ein Nitratkataster wie es in Schleswig-Holstein der Fall ist. Dieses führt nicht
    nur zu einer Minimierung der Stickstoff Bilanzüberschüsse, sondern auch
    zu einer Optimierung des betriebswirtschaftlichen Ergebnisses (win-win Situation).

    Torsten Wierschin

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.