Finanzgebaren der Sparkasse Uecker-Randow und ihres Verwaltungsrates anrüchig – Gewinne abführen, mehr Transparenz gefordert

Nach Ermittlungen von Panorama 3 des NDR verfügt die Sparkasse Uecker-Randow über eine Eigenkapitalquote von 35,31%, im Vergleich dazu beträgt diese bei der Spar­kasse Vorpommern 20,98 % – staatlicherseits ist eine Eigenkapitalquote von 10,5 % vorgeschrieben, sogar erst ab 2019.
„Grundsätzlich begrüßen die Grünen natürlich eine starke Eigenkapitalquote besonders von systemrelevanten Banken,“ betont Waldemar Okon, der für die Bündnisgrünen im Kreistag Vorpommern-Greifswald sitzt. „Aber, wenn ein kleines Institut wie die Sparkasse Uecker Randow ihr Geld hortet und nicht an den von Schulden geplagten Eigner ausschüttet, ist dies für uns anrüchig.“

Nach Ermittlungen von Panorama 3 des NDR verfügt die Sparkasse Uecker-Randow über eine Gesamtkapitalquote von 35,31 %, im Vergleich dazu beträgt diese bei der Sparkasse Vorpommern 20,98 % – staatlicherseits ist gegenwärtig eine dreimal kleinere Gesamtkapitalquote vorgeschrieben.

Es ist sehr merkwürdig, dass die Sparkasse UER hohe Gewinne erwirtschaftet, diese jedoch nicht an den Landkreis Vorpommern-Greifswald als Träger abführt. Der Landkreis hat keinen ausgeglichenen Haushalt, Pflichtaufgaben können nicht finanziert werden und gleichzeitig hortet die Sparkasse völlig überzogenes Vermögen. Im Jahr 2014 erwirtschaftete die Sparkasse UER einen Bilanzgewinn von knapp 600.000 Euro, im Vergleich dazu die weitaus größere Sparkasse Vorpommern mit 1,326 Mio. Euro.
„In einem der ärmsten Landstriche Deutschlands ist die Jugendarbeit unzureichend finanziert, die Sportfinanzierung sollte erhöht werden, die Musikschule UER sollte räumlich besser untergebracht werden oder auch die Feuerwehren besser ausgestattet werden.“, so Waldemar Okon. Anstatt Teile der Gewinne an den Kreishaushalt abzuführen häuft die Sparkasse UER mit Kenntnis und Zustimmung des Verwaltungs­rates Rekordsummen an.

„Auch sehen wir in ausgedehnten Sponsoringtätigkeiten von Sparkassen eine Aushöhlung der Rechte des Kreistages, denn diese Budgets stehen nicht immer unter demokratischer Kontrolle.“ so Torsten Wierschin, Vorstand des Kreisverbandes.

Die Bündnisgrünen setzen sich zudem seit Längerem für die Offenlegung von Vorstandsgehältern ein, wie dies auch die Kommunalverfassung seit fünf Jahren vorsieht. Die Sparkasse Uecker-Randow tut dies ebenfalls nicht. Dass es anders geht, zeigt z.B. die Ostseesparkasse Rostock, die die Gehaltssumme auch für weniger als drei Vorstandsmitglieder angibt.

Die Bündnisgrünen sind mit lediglich drei Mitgliedern im Kreistag Vorpommern-Greifswald vertreten und verfügen nicht über einen Sitz im Verwaltungsrat der Sparkasse Uecker-Randow. Sie fordern den Vorstand sowie den Verwaltungsrat der Sparkasse eindringlich dazu auf, mit den erwirtschafteten Mitteln den Kreishaushalt zu entlasten.

Die Bündnisgrünen werden sich auch bei den anderen Gesellschaften, die sich ganz oder teilweise im Kreisbesitz befinden, für Transparenz und Offenheit einsetzen, dies z.B. in der Abfallwirtschaft.

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