Wurstiges Gesamtkunstwerk

Diese in diesem Blog bereits schon einmal zitierte und verlinkte Pressemitteilung der CDU-Bürgerschaftsfraktion ist ein bemerkenswertes Gesamtkunstwerk. Zwar ist die Berichtbestattung in der OZ stilistisch wie so oft einigermaßen nervig. Doch erstens ist das in der hiesigen Lokalpresse immer so, zweitens ist der seitens der CDU gepflegte Stil genauso beeindruckend. Er ließe sich mit den Worten meines früheren Geschichtslehrers Dr. Maier – Mitglied der CDU – treffend als „Ausdruck der Wurstigkeit“ charakterisieren.
Inhaltlich ist auch einiges bemerkenswert an diesem Text, zwei Dinge möchte ich gerne herausgreifen:
So lesen wir, dass „fehlende Loyalität als Abwahlgrund benannt“ wurde. Mit anderen Worten: Die hiesige CDU hat ein Problem damit, wenn sich einzelne Fraktionsmitglieder gelegentlich eigene Meinungen leisten. Die müssen einem ja nicht in jedem einzelnen Fall gefallen, doch daran, dass Politik etwas mit Meinungsbildung zu tun hat, erinnere ich hier gerne. Und der gescholtene Prof. Hardtke ließ sich nicht immer „auf Linie bringen“. Seine Zustimmung zu Fernwärmesatzung und damit dem Klimaschutzkonzept als Ganzem gegen die Mehrheit seiner Fraktion hat vielleicht einige stärker getroffen, als man annehmen möchte.
Geradezu putzig ist wiederum der Vorwurf, der Gescholtene hätte nur wenige eigene Initiativen entwickelt. Wenn das für die CDU jetzt zu einem wesentlichen Kriterium wird, können wir auf die sich in der Folge zwangsläufig ergebenden personellen Probleme gespannt sein. Eigene Initiativen, die die Stadt wirklich weiterbringen, sind ganz allgemein nicht Sache der hiesigen CDU. Und Pillepalle, wie die vollkommen banale Frage der KfZ-Kennzeichen oder Ähnliches, ist nur geeignet, den politischen Raum durch die Überhöhung nachrangiger Fragen zu entwerten.
Mit Blick auf die anstehenden Wahlen, gerade auch die zum Kreistag, kann man da nur warnen: Wer hier CDU wählt, bekommt dafür gar nichts.

Ein Kommentar bei „Wurstiges Gesamtkunstwerk“

  1. […] Vorwurf mangelnden Engagements bemerken die Grünen-Blogger süffisant, dass man gespannt sein dürfe auf die – sich in der Folge zwangsläufig […]

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