GRÜNES Fachgespräch mit Wissenschaftler_innen und Existenzgründer_innen

Moore besser schützen und nutzen

Landwirtschaftsminister Christian Meyer (dritter von links), Prof. Michael Succow (sechster von links), Dr. Fabian Czerwinski (7. von links), Dr. Stefan Fassbinder (dritter von rechts), Ulrike Berger (vierte von rechts)
Landwirtschaftsminister Christian Meyer (dritter von links), Prof. Michael Succow (sechster von links), Dr.
Fabian Czerwinski (7. von links), Dr. Stefan Fassbinder (dritter von rechts), Ulrike Berger (vierte von rechts)

Am vergangenem Freitag haben sich Mitglieder und Funktionsträger von Bündnis 90/Die
Grünen aus Vorpommern zusammen mit Christian Meyer, GRÜNER
Landwirtschaftsminister in Niedersachsen, im Greifswald Moor Centrum
(GMC) mit Experten aus dem Bereich Moorschutz und -nutzung ausgetauscht.
Ziel war es, bundeslandübergreifend die Notwendigkeiten und Chancen in diesem Feld zu erörtern und somit in beiden Bundesländern weitere Fortschritte anzustossen. „Für M-V können wir von den Erfahrungen und Konzepten der Niedersachsen lernen“, so Dr. Fabian Czerwinski, landespolitischer Sprecher der GRÜNEN für Energie und Klimaschutz. „Wenn wir die Klimaschutz-Ziele auch in Vorpommern erreichen wollen, dann müssen intensiv genutzte Moorflächen wiedervernässt oder in eine extensive Nutzung überführt werden.“ Landwirtschaftsminister Meyer ergänzte hierzu: „Nur gemeinsam mit Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft können wir die notwendigen Schritte gehen.“


In der Greifswalder Region wird seit über 200 Jahren Moorforschung betrieben. Am GMC, welches von der Universität Greifswald, der  Succow-Stiftung und dem Verein DUENE e.V. gegründet wurde, sind mittlerweile ca. 50 Personen aktiv, die es durch Bündelung des Wissens und intensiven Austausch geschafft haben, sich einen internationalen Expertenstatus zu erarbeiten. „Die Gesundheit von Mensch, Tier und Natur muss im Mittelpunkt stehen, gerade auch die Moore haben hierbei einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.“, so Prof. Succow, Träger des Alternativen Nobelpreises. 13 % der Landesfläche Mecklenburg-Vorpommerns sind mit Moor bedeckt, von den rund 1.400.000 ha Moor bundesweit befinden sich ca. 350.000 ha in MV.

Besonders große Chancen sahen die Teilnehmer in der Klimaschutzwirkung durch Senkung des Treibhausgasaustoßes und im Schutz der Natur durch eine Abkehr von der hochintensiven Nutzung wie sie derzeit vielerorts, leider wenig nachhaltig, betrieben wird. Dr. Stefan Fassbinder,  Oberbürgermeister in Greifswald, hierzu: „Hier sind Möglicheiten für eine Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe. Und dies auf eine umweltfreundliche Art und Weise.“ So planen Dr. Jenny Schulz und Balazs Baranyai des GMC derzeit eine Ausgründung, die dann auf Moorbasis seltene, medizinisch wirksame Pflanzen (Sonnentau) anbauen und vertreiben wollen.

Christoph Oberst

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