Auf greifswald.de gesehen:
„Um größtmögliche Transparenz in diese emotional aufgeladene Debatte zu bringen, laden die Geschäftsführer des Theaters Vorpommern, Dr. Rainer Steffens und Hans-Walter Westphal, am 30. Juni um 19.00 Uhr zu einer Informationsveranstaltung mit Podiumsdiskussion in das Greifswalder Theater ein.“
Mehr hier…
[…] Diskussion zur Zukunft des Theaters Vorpommern am 30.06.10, 19:00 … […]
Dr. Kuschnia mit der Veröffentlichung seines vollständigen Briefes an OZ einverstanden. Ich denke mal, es ist ein interessanter „Zwischenruf“:
Unglückliche Entscheidung
Als ein ehemaliger Stralsunder Übergangs-Intendant in den 90er Jahren – Intendant und Verwaltungsdirektor
verließen damals das Theater – bin ich über die jetzige, kurzfristige und einschneidende Entscheidung,
Intendant und Geschäftsführer des Theaters Vorpommern abzulösen, in dieser Form
erschrocken, egal welche Ursachen dazu geführt haben. Kennzeichnend ist, daß solche Festlegungen von
Politikern gerne getroffen werden, wenn das betroffene Ensemble nicht vor Ort ist und sich artikulieren kann.
Das habe ich schon beim gezielten Abbau des Eisenacher Theaters vor ein paar Jahren miterleben müssen.
Wie soll der komplexe Organismus eines Theaters durch, in den hochkomplizierten theaterinternen Prozessen,
u.a. das verzwickte vielgestaltige Tarifrecht unkundige Aufsichtsratsmitglieder geleitet werden ? Sicher, die
kommende Spielzeit ist durchgeplant. Es reicht aber einfach nicht aus, sich mit den künstlerischen Vorständen
in allen Fragen abstimmen zu wollen. Es gibt viele planerische und künstlerische Probleme, die aus theater-
politischer und künstlerischer Überschau vom Intendanten, evtl. auch mal gegen die Interessen einzelner
Sparten, eigenständig entschieden werden müssen. Bei vielen Prozessen müssen künstlerische Verhandlungen
geführt und auf sensible Weise Verträge ausgehandelt werden, die in einer, in diesen Dinge erfahrenen,
kompetenten Hand zu liegen haben. Das wird gerade bei diesem komplexen Theaterverbund mit drei Spielorten
vonnöten sein. Es gibt einen ganzen Katalog von Aspekten, die den Einsatz eines künstlerischen Interims-
Intendanten unbedingt erfordern. Sei es das anstehende und zu vertiefende Zusammenwirken mit dem
großzügig rekonstruierten Vokshaus in Greifswald oder vor allem aber die anstehenden Finanzierungsverhandlungen
mit dem Land, in das das Theater Vorpommern auch mit starken künstlerischen Argumenten und Forderungen
gehen muß, um nicht das Nachsehen zu haben.
Am nächsten an den aktuellen Problemen ist damit immer noch Rüdiger Bloch, der dieses Theater jahrelang
erfolgreich geleitet hat und fähig und kompetent wäre, das zu leisten. Das hat er als Übergangs-Intendant
gerade in der letzten Spielzeit wieder am Theater Plauen-Zwickau nachdrücklich bestätigt. Und darüber hinaus
hat er sich visionär und konkret in die langfristige Theaterplanung Sachsens eingebracht. Ist er jemals von
den Politikern gefragt worden, ob er das nochmals übernehmen würde?
Der jetzige Zustand wird sowohl für das Ensemble als auch die Theaterbesucher unbefriedigend und beun-
ruhigend sein, gerade in einer Zeit, in der es um das Überleben der Theater im Lande geht. Denn die Zeit von
einer neuen Intendanten-Ausschreibung bis zum Amtsantritt eines neuen Intendanten ist eine sehr
schwierige Zeit, die erfolgreich bestanden werden muß.
Dr. Michael Kuschnia
(mit einer Veröffentlichung wäre ich einverstanden)
Seit dem 29. Juni vergangenen Jahres kommt Theater (ich meine richtiges Theater, wie z. B. Th./Vorpommern GmbH) auf diesem schönen BLOG nicht mehr vor, oder irre ich mich? Warum eigentlich? Mich ängstigt die Stille vor Ort. Müssen wirklich erst genmanipulierte Dramen von genmanipulierten Dramaturgen aufgeführt werden?