Bericht aus Ulm, Teil 4

Vorschau auf Sonntag, 14 Uhr: „Stuttgart. – Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. –“

In Baden-Württemberg liegt eine Wechselstimmung in der Luft. Wer nicht zum freundlichen Frühlingswetter passt, heißt Stefan Mappus. Das allerneueste Forsa-Orakel vermeldet einen grün-roten Vorsprung von fünf Prozentpunkten auf die schwarz-gelben Laufzeitverlängerer.

Die Greifswalder Wahlkampfabteilung war nach dem Ausflug nach (dem seltsamen Tourismusziel) Stuttgart am Vortage am Donnerstagvormittag für die Ulmer Universität zuständig. Die wurde in Ulm in den Sechzigerjahren neu erfunden und liegt folglich als reine Campusuni im Nordwesten der Stadt einsam auf dem Berg. Vorteil ist, dass Wahlkampf dort auch in der vorlesungsfreien Zeit einigermaßen effektiv ist, da es zum Uni-Gelände grob gesprochen nur zwei wesentliche Zugänge (Nord und Süd) gibt. Im Norden ist ein großer Parkplatz, etwas mehr und kontinuierlicher Betrieb, im Süden ist besseres Wetter, dafür nur alle paar Minuten schubweiser Betrieb. Denn in Ulm fahren Studierende mit dem Stadtbus zur Uni. Andere Städte, andere Sitten.

Wie auch bei den Ständen in der Innenstadt und diversen anderen Veranstaltungen ist die Stimmung eine, die wir aus dem pommerschen Wahl-„Kampf“ nicht kennen. Freundlich, überhaupt nicht mufflig, interessiert. Und vor allem auffallend grün. Das Spektrum reicht von den Studierenden über Leute, die einfach nur feststellen, dass „die Grünen dieses Mal überall sind“ bis hin zu Punks, die feststellen dürfen, dass es immer noch die Grünen sind, die sich am wenigsten um Konventionen aus der Spätantike scheren.

Mittags erfolgt zunächst ein Überblick über die mutmaßlich künftige grüne Landtagsfraktion, danach geht es in den Endspurt. Der Kollege Joukov begibt sich nach Stuttgart und unterstützt die Freund_innen beim inzwischen schon traditionellen 3Tage-Wach, das diesmal zeitumstellungsbedingt nur 71 Stunden dauern wird. Die Abteilung Greifswald stellt sicher, dass am Sonntag auch wirklich jede_r Ulmer_in weiß, worum es geht.

Update bzw. Anmerkung: Der Autor des Beitrages ist, wie vielen bekannt ist, nicht selten selbst auch unfreundlich, mufflig und desinteressiert an vielem.

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