Wie CDU-Sympathisant_innen auf Rügen durch ungültige Stimmen der NPD schaden können

Auch wenn die Situation im Rüganer Sonderwahlkampf ein Albtraum für all diejenigen ist, die damals in Mathe nicht aufgepasst haben: Wer einen Nazi weniger im Landtag haben möchte, kommt nicht umhin, sich mit den Zahlen zu befassen.
Die Situation ist die:

  • Die Sitzverteilung erfolgt nach Hare/Niemeyer.
  • Drei Parteien konkurrieren noch um zwei Sitze: SPD, GRÜNE und NPD.
  • Eine der drei Parteien wird am Ende mit einem Restbruchteil von deutlich über 0,5 abgerundet.
  • Für CDU, LINKE und Sonstige geht es um nichts mehr.

Daraus folgt:

  • Wenn die Sympathisant_innen der LINKE der Empfehlung ihres Kreisverbandes folgen, ziehen die GRÜNEN an der NPD vorbei.
  • Die SPD braucht ihre Stimmen selbst, denn sie liegt sogar knapp hinter der NPD.
  • Wenn jetzt aber Sympathisant_innen der CDU nicht hingehen oder ungültig wählen, sinkt die Gesamtzahl der maßgeblichen Stimmen gegenüber dem Erwartungshorizont. Dann steigen die Restbruchteile der anderen Parteien proportional zu ihrer Stimmenzahl, so dass die SPD durch ca. 350 nichtwählende CDU-Sympathisant_innen in der Rangfolge der Nachkommawerte an der NPD vorbeiziehen würde.
  • Damit ist der Aufruf der Landeswahlleiterin, in jedem Fall wählen zu gehen, im aktuellen Fall nicht grundsätzlich sinnvoll. Auch die CDU Rügen tut mit ihrer unklaren Haltung der Demokratie weiter keinen Gefallen.

Wer die Rechnungen nachvollziehen möchte, klicke hier.

8 Kommentare bei „Wie CDU-Sympathisant_innen auf Rügen durch ungültige Stimmen der NPD schaden können“

  1. wieso ist mein Kommentar verschwunden?

  2. http://blog.gruene-vorpommern-greifswald.de/impressum/
    „Wir behalten uns vor, Kommentare mit beleidigenden, rassistischen und sonstigen die Würde anderer Menschen verletzenden Inhalten zu löschen.“
    Alternative 1.

  3. na klar, wenn der Bock zum Gärtner gemacht wird, muss ja sowas raus kommen.

    1. Lieber Edward,
      da ich weder Bock noch Gärtner bin: Jemanden als Irrsinnigen zu bezeichnen, ist beleidigend. Sicherlich kann man/frau zu der Frage, ob es eine Empfehlung geben kann oder soll, unterschiedlicher Meinung sein. Ich begrüße es ausdrücklich, wenn hier abweichende Meinungen gepostet werden, nur so kann es zu einer Diskussion kommen. Wir wollen keine Zustimmung um der Zustimmung willen. Aus diesem Grund gibt es hier auch Namens- und keineswegs nur „grüne“ Beiträge.
      Eine gewisse Kultur der Diskussion sollte aber doch sein. Wir werden weiterhin Kommentare mit beleidigenden Inhalten löschen. Bei wiederholtem Verstoß kann es auch zu einer Sperre des Kommentators kommen.

      1. okay, okay. Aber …,na ja ihr werdet ja sehn, was ihr davon habt, wenn ihr KK weiterhin unkontrolliert werkeln lasst.

  4. Auf Spiegel Online gibt es eine ausführliche Diskussion zum Thema, in der die demokratischen Bedenken gegen solcherlei Wahltaktik deutlich werden:

    http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=43805

    Das Ziel muss doch sein, die NPD beim nächsten Mal vollständig aus dem Landtag zu bekommen. So schafft man nur rechte Märtyrer.

    Und zu KK „Damit ist der Aufruf der Landeswahlleiterin, in jedem Fall wählen zu gehen, im aktuellen Fall nicht grundsätzlich sinnvoll“ sage ich mal lieber nichts weiter, ehe dieser Kommentar auch noch verschwindet. Manche halten Demokratie offenbar für eine mathematische Übung. Passt leider zu der Selbstgefälligkeit, die hier mitunter vorgezeigt wird.

    1. So ganz verstehe ich die Aufregung nicht. Es handelt sich um eine Anregung, eine Empfehlung, einen Aufruf, eine Bitte – nene es, wie Du willst -, der niemand folgen muss. Wählen muss jede/r selber. Und taktisch wähle ich auch, wenn ich Erst- und Zweitstimme teile. Uns wurde vorgeworfen, dass wir uns nicht zwischen Syrbe und Kuder entscheiden. Gäbe es da nicht auch demokratische Bedenken, wenn wir zur Wahl des kleineren Übels aufrufen würden? Richtig grün sind beide nicht, aber natürlich wähle ich die Eine, um die Andere zu verhindern.
      Ein Demokratiedefizit sehe ich nicht. Und den Kommentatoren bei SPON, die mal eben die NPD mit den LINKEN vergleichen, vermag ich nicht zu folgen. Aber was will man von Lesern und Gläubigen eines neoliberalen Kampfblattes auch halten…

      1. Ja ja, nur eine Anregung, aber mit großer grüner moralischer Keule:

        „In der aktuellen Situation hat man eben die Möglichkeit, sich zu entscheiden: Ein Nazi mehr im Landtag oder eine weitere Vertreterin einer demokratischen Partei. Wer hier jetzt so argumentiert, dass ihm letzten Endes der Nazi lieber ist, entlarvt sich selbst.“

        „Auch die CDU Rügen tut mit ihrer unklaren Haltung der Demokratie weiter keinen Gefallen.“

        Jeweils Zitate von Kay Karpinsky. Wer also auf Rügen mit der Zweitstimme CDU oder Linke oder FDP wählt (die SPD-Wähler dürfen ja), dem ist der Nazi im Landtag lieber und der tut der Demokratie keinen Gefallen.

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