Greifswalder Initiativen beleben Städtepartnerschaft mit Stettin

30 Vorpommerinnen und Vorpommern aus Vereinen und Initiativen wie dem BÖE e.V., Greenpeace, dem Kultur- und Initiativenhaus e.V., GrIStuF, dem Pfadfinderbund M-V, der Naturschutzorganisationen NABU und BUNDjugend und dem IkuWo, der BI Kernenergie, dem AntiAtom-Bündnis Nordost und dem Stralsunder Speicher am Katharinenberg sind seit dem vergangenen Wochenende auf dem Segelschiff „Lovis“ unterwegs, um die Vernetzung der beiden Partnerstädte zu fördern.

Die "Lovis" in Stettin

„Wir wollen gucken was sich an Stadtkultur und Engagement auf der anderen Seite finden lässt und was wir in Zukunft zusammen machen können“, sagt Valerie Krebs, Studentin aus Greifswald. Ziel ist es, eine langfristige Zusammenarbeit mit Einzelpersonen und NGOs in Stettin und Nordwestpolen aufzubauen. Die Städtepartnerschaft soll mit Leben gefüllt werden. Bei wunderschönem Herbstwetter liegt die „Lovis“ noch bis Ende der Woche im Stadthafen von Stettin. Einerseits starten von hier aus Exkursionen in die Stadt und zu den zukünftigen Partnerinitiativen. Andererseits ist die Lovis mehrere Stunden am Tag ein „Open Ship“, das Interessierte besichtigen können. Zahlreiche Journalisten und andere Neugierige waren bereits an Bord.
„Wir sind beeindruckt von der Lebendigkeit der Stadt und der großen Aufgeschlossenheit der Menschen in Stettin, zu denen teilweise bereits im Vorfeld Kontakt aufgenommen wurde.“ sagt Katriona Dannenberg vom BÖE e.V. „Wir wurden mit Herzlichkeit und großem Interesse in der spannenden Stadt an der Oder empfangen.“
Es hat bereits erste konkrete Absprachen für gemeinsame zukünftige Vorhaben gegeben. So besuchte die ganze Greifswalder Gruppe eine Gesprächsrunde mit Pasquale Policastro, einem Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Stettin. In diesem Rahmen wurden er und seine Studenten zu den „Entwicklungspolitischen Tagen“ im November nach Greifswald eingeladen.
Weitere Ideen für gemeinsame Projekte zwischen Greifswald und Stettin werden diskutiert. „Im Gespräch mit Professor Policastro war vor allem das neue polnische Atomprogramm ein Thema. Die Möglichkeiten eines grenzübergreifenden Protests wurden beratschlagt“, sagt Nadja Tegtmeyer vom AntiAtom- Bündnis Nordost. Bis 2020 möchte Polen zwei Atomkraftwerke zur Stromproduktion ans Netz bringen, zwei weitere sind im Anschluss geplant. Insgesamt werden 28 potentielle Standorte begutachtet. Seit kurzem liegen in verschiedenen deutschen Gemeinden und Städten die Pläne zum polnischen Atomprogramm aus, zu dem jeder Bundesbürger bis Januar 2012 Einwendungen erheben kann.
Neben vielen informativen Sachgesprächen und anregenden Diskussionen wurde gut gegessen und auf polnische Art und Weise der Allerheiligen zusammen verbracht. So sind weitere freundschaftliche Schritte zu einer länderübergreifenden Zusammenarbeit getan, im Sinne einer friedlichen, nachhaltigen und aktiv mitgestaltenden Gesellschaft.

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