Tafelunwesen

Die taz schreibt über das neue Buch von Kathrin Hartmann „Wir müssen leider draußen bleiben. Die neue Armut in der Konsumgesellschaft“, erschienen im Blessing Verlag, München 2012:

Die freie Journalistin, von der 2009 das Buch „Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt“ erschien, unterzieht dieses Kind der Hartz-IV-Gesellschaft einer vernichtenden Analyse. Die Tafeln kaschieren demnach nicht nur den Abbau des Sozialstaates und von Rechtsansprüchen. Sie drängen deren NutzerInnen auch in die Rolle passiver Bittsteller. Nicht zuletzt ermöglichen sie großen Discountern die kostenlose Entsorgung von Lebensmitteln und halten damit die Überschussproduktion am Laufen.

Neu sind solche Ansichten nicht. Auch Stephan Lorenz untermauert sie in seiner Anfang 2012 erschienenen wissenschaftlichen Arbeit „Tafeln im flexiblen Überfluss. Ambivalenzen sozialen und ökologischen Engagements“. Doch Hartmann gelingt es, ihre Vor-Ort-Beobachtungen und Reflexionen anschaulich und mit scharf geführter Feder aufzubereiten. Und soziale Realitäten in Deutschland oder Bangladesch zusammenzudenken. Als roter Faden dient ihr die Kritik der Philanthropisierung des Reichtums, den sie auf internationaler Ebene im Konzept des „Social Business“ und bei den Mikrokrediten ausmacht, die Weltbank, USA und EU fördern.

Hier geht´s zum taz-Artikel.

2 Kommentare bei „Tafelunwesen“

  1. Reichtumsunwesen

    Ist Rot-Grün zu feige?

    Rot-Grüne Politik würde an der Ungleichheit in Deutschland kaum etwas ändern, hat der Grüne Max Löffler ausgerechnet. Er fordert einen Spitzensteuersatz von 65 Prozent.

    http://www.taz.de/!95149/

  2. Wer fachgerecht seine Arbeit verliert, der ist doppeltes Opfer:

    Personal-Service-Agentur Deutschland! Für den freien Willen, für die Vorlieben und Neigungen von Erwerbslosen ist da kaum noch Platz – so wenig Platz, dass der in Erwerbslosigkeit Geratene nicht mal mehr eine Übergangszeit bekommen soll; Orientieren, Durchatmen, Sondieren – dafür bleibt keine Zeit für die Verfüngungsmasse des „Humankapitals“, auch „Anschlussverwendung“ genannt.

    http://ad-sinistram.blogspot.de/2012/06/verfug-verschiebbares-humankapital.html

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