EU-Klimaschutz á la FDP

Das ist doch echt ein Grinsen am Montagmorgen wert (oder doch lieber ein Stirnrunzeln?): Silvana Koch-Mehrin, die Sitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, zum Klimaschutz:

„Wie geht Klimaschutz denn dann richtig? Wir Liberale sind für einen ehrgeizigen Klimaschutz – so kostengünstig, technologieoffen und wettbewerblich wie möglich. Wir fordern eine Entlastung der Verbraucher, etwa durch die Senkung der Stromsteuer oder einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Energie.“

siehe Interview auf www.utopia.de

Energieeinsparung, um die kein Klimaschutz herum kommt, solange wir noch nicht bei >100% erneuerbaren Energien sind, durch Verbilligung von Strom und anderer Energie anpacken – Ich glaube, sie hat beim „Effizienz-Preis-Modell“ der Wirtschaftswissenschaft nicht aufgepasst. Sonst wüsste sie, dass ihre Kolleg/innen davon ausgehen, dass sich die Nachfrage erhöht, wenn der Preis sinkt. 😉

3 Kommentare bei „EU-Klimaschutz á la FDP“

  1. Wenn die Grünen diejenigen vergessen, die heute kaum noch ihre Stromrechnungen bezahlen können, einverstanden.
    Dann müssen sie sich auch gefallen lassen, als Grüne Partei der „Besservedienenden“ (FDP) bezeichnet zu werden.
    Die Strompreisentwicklung seit 1970 in den „gebrauchten“ Bundesländern findet man hier:
    Ja es sind auch die Einkommen gestiegen, für die, die ein Einkommen haben. Heute ist gerade der Armutsatlas veröffentlicht worden. Vielleicht inzwischen auch der Autorin des Artikels bekannt. Es wird also wieder einmal im ärmsten Teil Deutschlands für hohe, sicher einmal erstrebenswerte, Ziele auf Kosten eines großen Teils der hier lebenden Menschen geworben.
    Dieser Kommentar soll aber in keiner Weise irgenwelche Sympathien mit den politischen Zielen der FDP ausdrücken!

    1. Hallo Herr Peters, wir haben bei uns (WG 25 Mitbewohner) erfolgreich den Stromanbieter gewechselt. Wir haben jetzt Öko-Strom und der Preis ist stabil !! Der Preis für Wind und Wasser ist es auch schließlich auch.
      Gruss Michael Steiger

    2. Lieber Herr Peters,
      diese Entwicklung des Strompreises ist ja nicht durch die Besteuerung so deutlich aufwärts marschiert, sondern in erster Linie durch den Weltmarktpreis für Öl & Co. Und genau dieser externe Preisdruck führt dazu, dass Energiesparmaßnahmen mittelfristig zur KostenSENKUNG führen werden. Sonst werden die Mietnebenkosten immer weiter klettern. Analog sind effizientere Motoren nötig, um steigende Ölpreise zu kompensieren.Usw. Wenn man also ein ernsthaftes Interesse daran hat, das Geld bei den Leuten zu belassen, dann sollte man Dämmung, strikte oder noch besser dynamisierte Effizienzstandards, Ausbau der erneuerbaren Energien etc. fördern, um unabhängiger vom Öl- und Gasimport zu werden und den Energiebedarf zu minimieren. Das verstehe ich unter öko-sozialer Politik, die ich verfechte. Niedrige Energiepreise zu fordern, ist dagegen zu kurz gedacht.

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