Folgenden Leserbrief habe ich gerade an den Nordkurier verschickt:
Mit Erstaunen habe ich den Werbeartikel der kanadischen Firma Central European Petroleum in der Nordkurierausgabe vom 14. April gelesen (Quelle: hier). In dem Artikel wird über die Pläne der Firma berichtet, in Vorpommern Erdöl zu fördern. Dort ist zu lesen, dass sich Professor Meschede (Uni Greifswald) sicher ist, dass für Wasser und Mensch durch die geplante Erdölförderung keine Gefahr ausgeht. Herr Meschede arbeitet als Professor seit November 2011 eng mit der CEP zusammen. Sein Institut wird teilweise durch die Firma CEP finanziert (Quelle: hier). Leider wird das im Nordkurierartikel nicht erwähnt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Des weiteren wird in dem Zeitungsartikel das geplante Verfahren zur Erdölförderung verharmlost. Laut CEP muss das Bohrloch lediglich gespült werden, damit das Öl fließen kann. Vom Auffracken des Gesteins ist in dem Artikel nichts zu lesen.
In einer Präsentation der CEP für den Landtag MV im Februar 2014 heisst es jedoch, dass für die bereits genehmigte Testförderung in Saal bei Barth 10 Mal hydraulisch stimuliert werden muss. Dabei wird eine mit Chemikalien versetzte Flüssigkeit mit hohem Druck in das horizontale Bohrloch gepresst. Das Gestein reisst sowohl horizontal als auch vertikal 90 bis 160 m auf, so dass das Öl fließen kann. Laut Definition ist genau dies das umstrittene Fracking-Verfahren. Dieses Verfahren (Hydraulische Stimulation in einer Horizontalbohrung) wird zum ersten Mal in diesem Stil in Ostdeutschland angewendet. Durch dieses Verfahren ist unser Grundwasser massiv gefährdet. Sollte die Testförderung erfolgreich sein, wird dieses Verfahren auch bei der regulären Förderung über Jahrzehnte hinweg angewendet.
Die CEP versucht durch die Verharmlosung der Fördermethode für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zu werben. Dass dies nicht gelingt zeigt der inzwischen lauter gewordene Protest der Gegner dieser Fördermethode. So rufen unter anderem die BI Lebensraum Vorpommern, Die Linke, Bündnis90/ Die GRÜNEN, solid MV, die GRÜNE Jugend MV am Ostermontag ab 14:00 Uhr in Zinnowitz zu einer Demonstartion gegen die Pläne der CEP auf. Prominente Unterstützung gibt es dabei vom Schauspieler Andreas Hoppe (bekannt als Tatort-Kommissar Andreas Hoppe).
Kristin Wegner