An die Leibeigenen des Hauses Erich-Böhmke-Str. 13 *Update*

Wenn Sie, verehrter MieterInnen des Anwesens Erich-Böhmke-Str. 13, dieser Tage keine Wahlwerbung demokratischer Parteien in Ihren Briefkästen vorfinden sollten, wenden Sie sich vertraulich an Ihren Vermieter. Er bewahrt Sie davor, in dieser Art und Weise belästigt zu werden.

Nun kann man wirklich über Wahlwerbung politischer Parteien unterschiedlicher Meinung sein und diese tatsächlich als Belästigung empfinden. Ich bin jedoch der Meinung, dass dies bitte jeder selbst entscheiden dürfen muss. Entsprechende Hinweise auf Briefkästen werden selbstverständlich von uns respektiert. Keinesfalls habe ich mit Unterschrift unter einen Mietvertrag aber meinem Vermieter das Recht eingeräumt, für mich zu entscheiden, welche Werbung –  Zettel, Briefe,  was auch immer – mich erreichen darf.

Als wir heute in der Erich-Böhmke-Straße Kandidatenflyer und Wahlzeitung verteilten, teilte uns ein vor dem Hause stehender Mensch männlichen Geschlechtes mit, keinesfalls dort in der Nummer 13 die fünf Briefkästen mit der Wahlwerbung zu bestücken.  Auf unsere Nachfrage, woher sein Recht stamme, dies für die dort lebenden Bewohner entscheiden zu können, entgegenete er, er sei der Besitzer! Offen blieb, wen oder was er meinte: die Mieter oder das Haus. Nach dem Bestücken von vier der fünf Briefkästen zog er uns am Oberarm aus dem Hauseingang, verbal unterstützt von Frau und Kind. „Papa, so was macht man doch auch nicht“, sprach der kniehohe Knabe.

Liebe Bewohner des Anwesens, wenn Sie nicht weiter außerhalb des demokratischen Sektors leben wollen, sollten Sie unbedingt mal mit Ihrem Vermieter sprechen.

Anne Wolf und Gregor Kochhan

*update* In mehreren Kommentaren wurde der Verdacht geäußert, der Vermieter sei ein stadtbekanntes CDU-Mitglied.  Die Vermutungen sind jedoch unzutreffend und die  entsprechenden Einträge wurden gesperrt.

Ein Kommentar bei „An die Leibeigenen des Hauses Erich-Böhmke-Str. 13 *Update*“

  1. noch ein greifswalder bürger sagt: Antworten

    Gott sei Dank wohne ich nicht im Haus eines Vermieters, der mir meine Grundrechte raubt.
    Doch würde ich derartige Dinge von meinem Vermieter erfahren, wären die nächsten Schritte folgende:
    1. Neue Wohnung suchen
    2. Dem Vermieter die Kündigung für die Wohnung zu senden und sei sie auch noch so schön.

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