Konzept zum unlimitierten Ausbau von Windenergie in MV

Druckluft kann eines der großen Probleme bei der Verwirklichung der Energiewende lösen helfen: Die Speicherung der überschüssigen Elektroenergie, die Offshore-Windkraftanlagen erzeugen, wenn sie gar nicht gebraucht wird. Also wenn Windgott Rasmus zu Höchstform aufläuft. Bei Flaute wird gespeicherte Energie wieder eingespeist. Laut Expertenschätzungen muss, wenn bis zum Jahre 2020 in Deutschland nur 20 Prozent des Stroms mittels Windkraft erzeugt wird, die Speicherkapazität auf das 50-fache des heutigen Werts gesteigert werden. Des Weiteren geht Anfreas Mau, vom Wirtschaftsrat der CDU in MV davon aus, dass in Deutschland rund 400 weitere Pumpspeicherwerke errichtet werden müssen.

Dass Druckluft gerade für Mecklenburg-Vorpommern bestens geeignet ist, beweist das Druckluftkonzept von Dr. Gerhard Heymel. Seit mehreren Jahren berechnet inzwischen Dr. Heymel ein Konzept mit einem Druckluftspeicher als zentralem Element. Die Speicherung per Druckluft erfolgt, in dem Luft „zusammenpresst“ und unterirdisch in Salzkavernen speichert wird. Weht der Wind nicht, „entspannt“ man die Druckluft und nutzt sie dabei zum Antrieb von Turbinen in einem Expansionskraftwerk zur Erzeugung von bedarfsgerechter Elektroenergie. Die Berechnungen zeigen, dass die Technische Machbarkeit sowie die Wirtschaftlichkeit des Druckluftspeicherkonzeptes gegebenen ist. Dieses Druckluftspeicher-Konzept ist sogar kostengünstiger als Pumpspeicherwerke in der norddeutschen Tiefebene.

Der Wirkungsgrad des Druckluftspeicher-Konzeptes liegt bei 78 Prozent, weil die bei der Erzeugung der Druckluft entstehende Wärme zur Heizung genutzt wird. Schon bestehende Druckluftspeicher in Deutschland und den USA können von so einem Wert nur träumen, weil sie die bei der Drucklufterzeugung entstehende „Abwärme“ nicht nutzen und darum nur 55 Prozent erreichen. Mit 78 Prozent Wirkungsgrad wird ein höherer Wert erreicht als bei ADELE, dem seit 2010 vom Bund geförderten adiabatische Druckluftspeicherkonzept der RWE.

In der Hansestadt Greifswald würde laut dem Konzept die Druckluft erzeugt und die dabei entstehende Wärme zum Heizen genutzt. Gleiches könnte in Stralsund, Neubrandenburg, Neustrelitz, Wolgast und Anklam passieren. Als Speicher käme der Salzstock bei Moeckow in Frage. Ein idealer Standort für ein Expansionskraftwerk, zur Entspannung der Druckluft, ist der Energieknotenpunkt „Lubmin“ in Vorpommern. Nahe dem Seebad sind Gaskraftwerke geplant, so dass das Expansionskraftwerk mit der Abwärme der geplanten Gaskraftwerke sehr vorteilhaft betrieben werden kann.

Die Wirtschaftlichkeit und der konkret erreichbare Wirkungsgrad des Druckluftkonzeptes wird von der technischen Ausprägung des Systems und der Fahrweise abhängen. Die Zielsetzung von Dr. Heymel ist, in den nächsten Monaten das komplexe Verbundsystem weiter durch computergestützte Simulationen zu optimieren. Wenn regionale Unternehmen mitziehen, könnte das eine Umsetzung fördern.

 

 

 

Präsentation von Dipl.  Betriebswissenschaftlerin Judith Brockmann und Dipl.-Ing. Robert Brockmann

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