Dem Nahverkehrsbeirat wurden vor wenigen Tagen die Planungen für die geänderten Linienführungen der Stadtbusse präsentiert. Die Änderungen sollen am 11. Dezember in Kraft treten. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kann in dem vorgelegten Konzept keinen Fortschritt erkennen.
Die Linienführung der Stadtbusse weist immer mehr Umwege auf. Damit kann eine Attraktivitätssteigerung des Busverkehrs nicht erreicht werden. Das Ziel aus dem Nahverkehrsplan von 2008, die Wohngebiete mit der Innenstadt, den Einkaufszentren und den Freizeiteinrichtungen „ausreichend oft und weitestgehend direkt“ zu verbinden, wird so kaum erreicht. Bei den neu geplanten Zickzackkursen kann man in einigen Fällen schneller zu Fuß gehen.
Vorgaben des Nahverkehrsplanes werden damit nicht erfüllt. Der Stadtbusverkehr soll alle Bevölkerungsschichten erreichen können. Doch wer im Alltag auf zügiges Fortkommen angewiesen ist, wird künftig noch mehr Rad oder Auto nutzen müssen.
Unbefriedigend ist auch die mangelnde Vernetzung mit dem Regionalbusverkehr. Hier schieben sich Kreis und Stadt gerne den Schwarzen Peter zu. Wenn das Problem darin besteht, dass derzeit im Greifswalder Umland kein vertakteter, also angebotsorientierter Busverkehr existiert, so wäre es Aufgabe der Stadt, hier eine Umstellung und Verbesserung des Angebotes vorzuschlagen. Im neuen Landkreis ist Greifswald noch mehr als bisher für sein Umland mitverantwortlich.
Da die bevorstehenden Änderungen nicht nur Kleinigkeiten betreffen, wäre aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mindestens eine bessere Einbindung der Bürgerinnen und Bürger notwendig gewesen. Künftig muss in solchen Fällen im Vorfeld eine offene Diskussion stattfinden. Nur so haben wir die Chance, gemeinsam bessere Lösungen zu finden.
na, das Geschwätz möchte ich sehen, wenn eine Bürger-Wünsch-Dir-Was-Veranstaltung zur konkreten Linien-Planung einberufen wird. (Davon abgesehen, ob da überhaupt jemand außer den Berufsnörgelern und -politikern gekommen wäre?)
Aber vom Grundanliegen gebe ich dir recht. Die Zick-Zick-Linien kommen nur zu stande, weil Federfuchser das Sagen haben. Kosten sparen und dabei das eigentliche Abliegen aus den Augen verlieren. Dabei könnte man auch sparend Linien begradigen. Linien beispielsweise, die auch der Regionalverkehr nutzt, wie die Wolgaster Straße, braucht nicht noch der Stadtbus zu fahren. Oder der Stadtbus fährt gleich in die Umgebung weiter.
Auch die Grünen haben sich an der Konzeption des neuen Busnetzes und dessen Diskussion in diversen Gremien beteiligt. Jetzt so zu tun, als sei das alles eine Überraschung und – wie könnte es anders sein – natürlich völlig unzureichend, passt zur grünen Dauernörglerei.
Der Zickzackkurs ensteht dadurch, das künftig mehr Stadtteile erreicht werden sollen, in denen ältere Bürger leben, um diesen lange Wege zum Bus zu ersparen. Zweitens ist die Taktfrequenz der Busse, vor allem auf der Hauptlinie, deutlich erhöht worden. Drittens kann man durch Umsteigen kürzere Fahrzeiten erreichen.
Daneben planen die Stadtwerke weitere Verbesserungen wie etwa ein Realtime – Infosystem, das dem Wartenden anzeigt, wenn sein Bus Verspätung hat. Ebensowenig werden durch das neue Konzept Kosten eingespart, beim Personalbedarf etc.ändert sich nichts, siehe erhöhte Taktfrequenz.
Geflissentlich übersehen wird auch, dass Regionalverkehr und STADTbus zwei unterschiedliche Unternehmen mit unterschiedlichen Auftraggebern und Problemstellungen sind. Der Regionalverkehr bewältigt zu mehr als 80 Prozent Schüler- und Berufspendlerverkehr, also überwiegend zu entsprechenden Zeiten. Trotz allem werden auch hier Verbesserungen angestrebt, ebenso wie mit der UBB.
Ansonsten plichte ich Edward bei – das wird ein Spaß, wenn jeder seinen Vorschlag machen darf und für die Haltestelle vor seiner eigenen Haustüre kämpft.- Wie heißt es doch so schön: Getretner Quark wird breit, nicht stark….
Das neue Konzept wurde ausschließlich im Nahverkehrsbeirat vorgestellt. Allerdings so spät, dass Änderungen eigentlich nicht mehr möglich waren. Zudem ist der Nahverkehrsbeirat kein beschließendes Gremium. Weitere „diverse Gremien“, in den sich „die Grünen an der Konzeption des neuen Busnetzes und dessen Diskussion beteiligt“ haben sollen, sind mir nicht bekannt.