Theater und Gesellschafter müssen Möglichkeit zur Beteiligung und zu eigenen Vorschlägen haben
Mit einer Beschlussvorlage für die Bürgerschaft am kommenden Montag schlägt die Bürgerschaftsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Positionierung seitens der Bürgerschaft und der Stadt Greifswald zu der Studie des Kultusministeriums zur Theaterstruktur vor.
Hintergrund ist die kürzlich von Kultusminister Mathias Brodkorb vorgelegte Studie, in der neun Modelle für eine neue Theater- und Orchesterstruktur in Mecklenburg-Vorpommern vorgeschlagen werden.
„Alle Modelle beruhen darauf, dass allein die Kommunen die notwendigen Kostensteigerungen übernehmen. Das Land hingegen will seine Finanzmittel erst ab dem Jahr 2020 erhöhen“, erklärt Ulrike Berger, grünes Mitglied im Greifswalder Bildungs- und Kulturausschuss. „Dadurch sind Spartenschließungen und Entlassungen an den Theatern vorprogrammiert.“
„Gerade für das Theater Vorpommern ist unverständlich, dass bei keinem Modell die Einsparungen berücksichtigt werden, die durch frühere Fusionen des Theaters und durch Haustarifverträge im Theater bereits erarbeitet wurden. Das ist eine Ignoranz gegenüber denjenigen, die in der Vergangenheit ihre Hausaufgaben gemacht haben “, so Ulrike Berger weiter, „Die Idee der sog. „matching funds“ stellt Anforderungen an den kommunalen Haushalt. Gleichzeitig werden aber die Aufwendungen für die Theatergebäude seitens der Kommunen nicht als kommunale Leistungen berücksichtigt. Das müssen wir in unserer Verantwortung für den städtischen Haushalt in Greifswald entschieden ablehnen.“
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN möchte mit ihrem Antrag in der Bürgerschaft nicht die Debatte über notwendige Strukturveränderung blockieren.
„Dem Minister muss aber mit aller Deutlichkeit klar gemacht werden, dass der vorgegebene Zeitraum bis Ende 2012 für eine umfassende Beteiligung der Theater, Orchester sowie der sie tragenden Gesellschafterinnen und ihrer Parlamente viel zu knapp bemessen ist.“, meint Frauke Fassbinder, ebenfalls für die GRÜNEN im Kulturausschuss. „Der großzügige Umgang des Ministers mit der Zeit der ehrenamtlichen Politikerinnen und Politiker zeigt, wie wenig vertraut das Ministerium mit den Fristen und Abläufen kommunaler Gremien ist.“
Daher fordern die GRÜNEN in ihrem Antrag den Oberbürgermeister auf, diese Positionen der Bürgerschaft Minister Brodkorb gegenüber zu vertreten.