„Kick it like Kevin Prince Boateng“

„Gemeinsam gegen Ausgrenzung, Isolation und AusLAGERung gegenan spielen“ – Antirassistisches Fußballturnier in Greifswald am 17. März 2013

Mit einem Hallenfußballturnier wollen am Sonntag in Greifswald AntirassistInnen und AntifaschistInnen gemeinsam mit Flüchtlingen aus den Flüchtlingslagern in Stralsund, Greifswald, Wolgast und Anklam gegen Ausgrenzung, Isolation und AusLAGERung gegenan spielen.
Unter dem Motto „Kick it like Kevin Prince Boateng“ werden am Sonntag von 9 bis 18 Uhr in der Arndt-Sporthalle in Greifswald 24 Teams gegeneinander antreten. Nach dem Turnier findet im Ikuwo eine Gesprächsrunde zur Sitaution von Flüchtlingen in der Region Ostvorpommern sowie eine Info-Veranstaltung zur Situation von Flüchtlingen in Calais statt. Die Veranstaltungen an diesem Tag stehen im Rahmen der Internationalen Tage gegen Rassismus.
„Wir wollen mit dem antirassistischen Fußballturnier gezielt die Isolation von Flüchtlingen aus der Region Ostvorpommern und Vorpommern aufbrechen. Wir wollen Möglichkeiten zum gegenseitigen Austauschen und Vernetzen und eine Abwechslung im tristen Lageralltag schaffen, der viele Flüchtlinge krank macht“, sagt Kim Ayalan, Pressesprecherin der Kampagne „Stop it! Rassismus bekämpfen, alle Lager abschaffen“, die das Turnier gemeinsam mit Flüchtlingen, der Antirassistischen Initiative Greifswald, der Antifa-Gruppe Defiant, dem Ikuwo und der Amadeu Antonio Stiftung mitorganisiert.
Beim Vortragen der Idee in den Lagern bekamen wir viele positive Reaktionen. Viele Flüchtlinge haben deutlich gemacht, dass die Lager sie krank machen. Sie können nichts anderes machen als zu schlafen, essen und abzuwarten – lange Asylverfahren, das vorgeschriebene Leben in einem Lager, keine Arbeitserlaubnis, keine Deutschkurse, kaum Beschäftigungsmöglichkeiten sowie häufige Ablehnung und Anfeindungen in der Öffentlichkeit. Das führt bei den Betroffenen zu Isolation, Monotonie, Perspektivlosigkeit bis hin zu psychischen Erkrankungen und Selbstmord“, berichtet Ayalan weiter. „Wir freuen uns sehr, dass diese Idee von den Flüchtlingen so gut aufgenommen wurde und dass sich über 30 Mannschaften aus Mecklenburg Vorpommern beim Antirassistischen Fussballturnier angemeldet haben. Wir hoffen auf einen freudigen Tag und darauf, der strukturellen und gesellschaftlichen Diskriminierung und Ausgrenzung von Flüchtlingen konkret in der Region Ostvorpommern etwas entgegen setzen zu können“, blickt Ayalan dem Tag erwartungsvoll entgegen.

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