Die heutige Kolumne „Guten Tag, liebe Leser!“ reizt zum Widerspruch, der nach längerer Diskussion im Freundeskreis allerdings etwas gemäßigter ausfällt, als ich dies heute Morgen geplant hatte.
Ein Artikel über „Weihnachten im Schuhkarton“ sollte nicht ohne die vielfältige Kritik an dieser Organisation auskommen. „Weihnachten im Schuhkarton“ ist eine Aktion der Organisation „Geschenke der Hoffnung e.V.“, die auf Billy Graham zurück geht. Ziel ist nach Ansicht der Kritiker die Missionierung. Eine Zusammenfassung der Kritik ist u.a. hier zu finden. Wem wikipedia zu unseriös erscheint, wird auch bei der Erzdiözese München und Freising fündig oder aktuell bei derwesten.de, der Online-Ausgabe der WAZ. Ökologisch und wirtschaftlich dürfte die Aktion im Wesentlichen sinnlos sein. Ich zitiere:
„Das entwicklungspolitische Konzept der Aktion Weihnachten im Schuhkarton leistet keine nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe. Stattdessen werden Produkte aus einem für die Empfängerländer mehr oder weniger fremden Kulturraum importiert und dort an hilfsbedürftige Kinder verteilt.“
Was soll ein Kind in der Mongolei mit einer Spieluhr mit „O Tannenbaum“, wie vor kurzem in der taz zu lesen war.
Oder für uns Grüne:
„Darüber hinaus ist für den Transport der Päckchen eine beträchtliche Logistik erforderlich, die aus ökologischen wie aus ökonomischen Gründen wenig sinnvoll erscheint.“
Die OZ schreibt: „… in Armut lebenden Kindern Freude und Hoffnung schenken. Man muss nur einen Schuhkarton mit Geschenkpapier…“. Dieses „nur“ ist es, was mich stört. Damit ist es eben nicht getan.