Archäologenverbände unterstützen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zur Landesarchäologie

Ulrike Berger hofft auf parteiübergreifendes Umdenken in Sachen Landesarchäologie:
Für 2007 wies der Kulturfinanzbericht der statistischen Ämter in Mecklenburg-Vorpommern eine negative Ausgabe von minus 28 Cent pro Einwohner für die Denkmalpflege aus. „Damit ist unser kulturell so reiches Land mit weitem Abstand trauriges Schlusslicht aller Bundesländer“, informiert Ulrike Berger, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion. „In unserer Regierung wird die Archäologie wie lästiger Ballast behandelt. Niemand scheint die Potenziale einer gut funktionierenden und ausgestatteten Landesarchäologie zu erkennen. Dabei zeigen andere Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, welches Renommee die gute Präsentation und Vermarktung eines Fundes wie die Himmelsscheibe von Nebra für ein Land bewirken kann.“

Ulrike Berger

Die archäologischen Grabungen und Funde in Mecklenburg-Vorpommern brauchen einen Vergleich mit der international bekannten Himmelsscheibe nicht zu scheuen. Denn auch hier gibt es sensationelle Funde, wie das bronzezeitliche Schlachtfeld an der Tollense – aber auch die einzigartigen Wrackfunde in der Ostsee. Auf diese weist der Landesverband für Unterwasserarchäologie M-V in seiner Stellungnahme zu dem Antrag hin.
Doch nicht nur die Archäologenverbände im Land, sondern auch bundesweite Verbände, wie die „Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte“ unterstützen ausdrücklich den bündnisgrünen Antrag.
Ulrike Berger hofft, dass es auch dank der Stellungnahmen der Verbände, die allen Abgeordneten zugegangen sind, zu einem parteiübergreifenden Umdenken bezüglich der Ausstattung und des Stellenwertes der Landesarchäologie kommt. „Dazu gehört natürlich auch die Ausbildung des eigenen wissenschaftlichen Nachwuchses. Denn es ist an keiner Universität im Land mehr möglich, Ur- und Frühgeschichte als selbstständiges Fach zu studieren. Wir müssen Wissenschaftler ausbilden, die mit den Besonderheiten unserer Region vertraut sind, um Stellen in unserer Bodendenkmalpflege überhaupt adäquat besetzen zu können.“ Deshalb umfasst der zweite Punkt des Antrags auch die wissenschaftliche Ausbildung im Land.

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