Über ihr Bildungsprogramm zur Landtagswahl konnten Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern große Einigkeit erzielen. Es gab am Ende nur wenige Abstimmungen zu Detailfragen, an den allgemeinen Zielsetzungen wollte aber niemand rütteln. Längeres gemeinsames Lernen in einer Schule für alle, in der alle Schüler_innen ihren Interessen und Begabungen entsprechend individuell gefördert werden – so lassen sich unsere Vorstellungen in der Schulpolitik zusammenfassen.
Auch über die anderen Abschnitte im Bildungsteil musste nicht mehr gestritten werden. Insgesamt zahlte sich die gute Vorarbeit unserer vielen Bildungsinteressierten aus, von denen ich stellvertretend unser neues Landesvorstandsmitglied Sonja Imken erwähnen möchte, die große Teile des Schulprogrammes geschrieben hat. Auch die Koordinatoren Andreas Katz und – für den Hochschulteil – Johannes Saalfeld waren stets um konstruktive Lösungen bemüht.
Auf diese Weise gelang es auch, dass wichtige Aussagen zur Lehrer_innen_ausbildung Eingang in das Programm fanden. Stirnrunzeln verursachte bei mir lediglich der Weg zu diesem Text. Nachdem die Landesarbeitsgemeinschaft zweimal über das Thema diskutiert hatte und in der Folge zu differenzierten Lösungsvorschlägen gelangt war, wurde der seit Oktober intern kursierende Text durch niemanden geändert, außer in einem kleinen Punkt durch den Verfasser – mich – selbst. Dennoch fand sich im Entwurf des Landesvorstandes dann eine gekürzte Fassung, die den Nachteil aufwies, viele Aussagen so zu verkürzen, dass es ihnen dadurch an Klarheit mangelte. Also stellte ich einen Änderungsantrag, der in den meisten Fällen die alten Formulierungen wiederherstellte. Dieser wurde am Wochenende sinnvollerweise übernommen. Im Ergebnis kann ich mich also nicht beschweren, der Aufwand hätte allerdings geringer ausfallen dürfen.
Inhaltlich ist der Bildungsteil also sehr vielversprechend geraten. Besonders in den Bereichen Hochschule und Lehrer_innen_ausbildung bestehen dabei auch klare Differenzen zu allen Landtagsparteien. Von denen möchte eine ein selektives Bildungssystem, eine andere interessiert sich für all diese Themen nicht wirklich und eine dritte faselt bekanntlich immer von „Bedarfsplanungen“. Wem das alles nicht passt, die oder der dürfte bei Grün wirklich gut aufgehoben sein. Ich füge in diesem Zusammenhang gerne den Hinweis hinzu, dass unser Hochschulexperte Johannes Saalfeld auf Listenplatz 6 steht. Ein Ergebnis auf Sachsen-Anhalt-Niveau sollte es für eine gute grüne Hochschulpolitik daher schon sein.
Als Teil 4 wird folgen: Soziales und Gesundheit