Nur tröpfchenweise gelangt die Wahrheit an die Öffentlichkeit. Seitens des Klinikums wird nur das zugegeben, worüber die Menschen in Greifswald und Umgebung ohnehin schon längst reden. Niemand glaubt ernsthaft, dass der Kaufmännische Direktor, ohne den im Klinikum nichts unternommen wird, nichts von diesen Machenschaften gewusst haben soll. Eine Abmahnung eines Mitarbeiters soll offenbar nur dabei helfen, den Skandal möglichst schnell unter den Teppich zu kehren. Der Kaufmännische Direktor Gunter Gotal ist den Steuer- und Beitragszahlern persönlich eine Antwort schuldig, aus welchen Gründen welche Personen bevorteilt wurden.
Bündnis 90/Die Grünen fordern die Bekanntmachung der Namen der Personen, denen Dienstwagen des Klinikums verbilligt zur Verfügung gestellt wurden. Durch diese Machenschaften sind dem Staat Steuerzahlungen vorenthalten worden. Dabei soll es sich um Unternehmer handeln, also um Personen, die es am wenigsten nötig haben sollten, Verbilligungen, und dazu illegale, zu erhalten. Dr. Ulrich Rose vom Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen: „Wir fordern die Verantwortlichen auf, die Namen der Personen noch vor der Landtags- und Kreistagswahl am 4. September bekannt zu geben, damit für alle Wählerinnen und Wähler Transparenz gegeben und umfassende Meinungsbildung möglich ist.“
Heute tropft es indirekt per Leserbrief weiter aus der OZ:
Zitat Gerold Jürgens: „… dieser Service durch Thomas Mundt empfohlen worden ist, der selbst zwei Fahrzeuge bei der SZG GmbH angemietet hatte.“
Thomas Mundt ist bekanntermaßen Fraktionsvorstandsmitglied der Greifswalder CDU.
Als Händler für „hochwertige Sport-Markenprodukte mit einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis, …“ ist er doch der Gesundheitswirtschaft nahestehend und damit sicher berechtigt auch den bevorzugten Service der SVZ zu nutzen. 😉
Warum sich die OZ aber nicht an der vollständigen Aufklärung des von ihr angestoßenen Skandals beteiligt, bleibt ihr Geheimnis. Hat sich etwa der Name eines SPD-Genossen auf die Nutznießerliste verirrt? Da würde sich vor der Wahl jede weitere Aufklärung natürlich verbieten!
Berichtigung!
Es muss heißen: „… den bevorzugten Service der SZG GmbH (Servicezentrum Greifswald GmbH) zu nutzen.“
Gut, wir fassen zusammen: Wer auf Nummer sicher gehen will, darf angesichts dieser Angelegenheiten weder die CDU und ihren Kandidaten noch die Kompetenz für Vorteilsnahme und deren Kandidaten wählen.
Aber das ist eigentlich nur ein weiterer Grund zu den vielen anderen, die es da sowieso schon gibt.