Gegen den Naziaufmarsch in Friedland am 9.November! Rassist_innen stoppen!

Bereits im vergangenen Jahr versuchte der Landesverband der NPD durch einen Fackelmarsch den 09. November und somit das Datum der Reichspogromnacht erneut mit Rassismen zu besetzen und gezielt gegen Flüchtlinge zu hetzen. Für dieses Jahr wurde nun für den 9. November ein Aufmarsch in Friedland angemeldet.

1938 von den Nazis als spontaner „Ausbruch des Volkszorns“ inszeniert, markiert dieses Datum den Übergang von der Diskriminierung zur systematischen Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden in der nationalsozialistischen Einflusssphäre. Unzählige jüdische Geschäfte wurden angegriffen und 1.400 Synagogen zerstört. 400 Menschen fielen den Ereignissen unmittelbar zum Opfer und 30.000 Jüdinnen und Juden wurden im Zusammenhang mit den Novemberpogromen in Konzentrationslager deportiert.

2013 startete die NPD ihren Bundestagswahlkampf mit einer „Anti-Asyl-Tour”, rassistische Bürgerinitiativen hetzen vielerorts gegen die Unterbringung von Flüchtlingen. Dabei gehen Bürger_innen oftmals Hand in Hand mit aktiven Neonazis oder bieten einen willkommenen Anknüpfungspunkt für deren menschenverachtende Propaganda. Dass es nicht bei bloßer Hetze bleibt, zeigt die stark zunehmende rassistische Gewalt.
Allein im vergangenen Monat kam es zu Brandanschlägen auf die Flüchtlingslager in Güstrow, Gemünden und Wehr, auf ein von Roma-Familien bewohntes Haus in Duisburg sowie ein Sinti und Roma – Zentrum in Oldenburg.

Der in breiten Teilen gesellschaftlich getragene rassistische Konsens wird durch die herrschende Politik mit höheren Mauern um die Festung Europa und einer grundsätzlichen Verweigerungshaltung gegenüber Asylsuchenden seitens der Nationalstaaten, die sich in rassistischen Sondergesetzen und rassistischen Kontrollen niederschlagen, mitgetragen und unterstützt.

Solidarität mit Flüchtlingen!

Dem gegenüber stehen dieser Tage tausende Menschen, die in Städten wie Rostock, Hamburg und Berlin auf die Straße gehen, um gemeinsam mit ihnen auf die Lebensrealität von Flüchtlingen, sprich einen rassistischen Alltag und einem Leben im Verborgenen, aufmerksam zu machen. Abgelegene und überfüllte Flüchtlingslager, Gutscheine statt Bargeld, Arbeitsverbote, keine Bewegungsfreiheit und ständig drohende Abschiebungen – die Grundpfeiler der deutschen Asylgesetzgebung. Vielerorts versuchen Flüchtlinge durch Protestcamps, Demonstrationen und Hungerstreiks gegen diese diskriminierende Gesetzgebung anzukämpfen. Diesen Kämpfen gilt es sich anzuschließen, rassistischer Hetze etwas entgegenzusetzen und für gleiche Rechte für alle zu kämpfen!

Auch in Friedland erwartet die Geflüchteten ein Lager anstelle freier Wohnortwahl. Angesichts dieser Zustandsbeschreibung und mit dem Wissen um die Umstände, unter denen die Schutzsuchenden in Deutschland leben müssen, dürfen wir nicht zulassen, dass anstelle einer solidarischen Willkommenskultur das regressive Weltbild der Rassist_innen tritt.

Für ein Leben in Freiheit und Würde für alle Menschen! Lasst uns deshalb am 9. November 2013 gemeinsam nach Friedland fahren!

Wir erklären uns solidarisch mit allen, die sich dem Aufmarsch der Nazis entgegenstellen.

Solidarisieren wir uns mit Flüchtlingen und all denjenigen, die sich an den aktuellen Flüchtlingsprotesten beteiligen!

Say it loud and say it clear! Refugees are welcome here!

Bustickets!

In Greifswald läuft der Ticketverkauf für all diejenigen, die gemeinsam mit uns nach Friedland fahren wollen.
Im IKuWo (Goethestraße 1) könnt Ihr die Tickets am Tresen abholen.

Informationsveranstaltung in Greifswald: Donnerstag, den 07.11. | 19.00 Uhr | IKuWo

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