Als der junge Graf Ulrich in der Schlacht von Reutlingen (1377) eine schmachvolle Niederlage gegen das Söldnerheer der schwäbischen Städte erlitten hatte, schnitt sein Vater, der Graf von Württemberg Eberhard II, genannt der Greiner, in tiefem Groll das Tischtuch zwischen sich und ihm entzwei.
Das Tischtuch zwischen Landesinnenminister Lorenz Caffier, CDU, und seinen
Greifswalder Parteifreunden scheint, nach der von den Mannen um Liskow gegen den eigenen Minister initiierten Wahlkampfkampagne wegen der Kreisgebietsreform, ebenfalls zerschnitten. Anders ist nicht zu erklären, dass der Herr Minister seinen Greifswalder Parteifreunden und insbesondere OB König jetzt im Wahlkampf öffentlich in den Rücken fiel, das Stadtoberhaupt via Presse rügte und ihm Untätigkeit in Sachen Freiwilliger Feuerwehr attestierte. Nach einem Bericht der Lokalzeitung will Caffier seinem Parteifreund König gar darauf hingewiesen haben, dass er bei der Lösung der Unterbringung der Kameraden mit der Unterstützung des Landes rechnen könne. Allerdings, vermutlich weil es kein Prestigeobjekt ist, welches einen Platz in den Analen der Stadt sichert, hat OB König auf dieses Angebot nicht reagiert. König und seine CDU-Vettern haben damit einmal wieder mehr belegt, dass sie mit ihrer kleinbürgerlichen Provinzialität der Stadt mehr Schaden zufügen als ihr zum Nutzen sind.
Wäre Multifunktionär Liskow im politischen Schweriner wohl gelitten, könnte man eventuell der Hoffnung anhängen, dass das Tischtuch zwischen Kommunal- und Landespolitik alsbald wieder geflickt werden könnte. Auf absehbare Zeit dürfte dies jedoch ausgeschlossen sein.