Am 17. Oktober 09 fragten wir noch: „Sind Grüns in der Mitte der Gesellschaft angekommen?“ Auch Renate Künast, Vorsitzende der bündnisgrünen Fraktion im Deutschen Bundestag, begab sich auf die Suche und (er)fand die „Verantwortungs-Mittelschicht“ als soziale Basis des grünen Lagers. In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Rundschau mit dem Titel „Die Grünen wollen die Mitte“ verortet sie diese Basis bei „der Künstlerin, dem Studenten, der Angestellten, der Schichtleiterin, dem Facharbeiter, der Selbstständigen, dem Landwirt, der Beamtin, den Menschen in vielfältigen Lebensentwürfen.“
Warum erinnert mich dieser „Verantwortungs-Mittelschichtler“ an den von der FDP erfundenen „Leistungsträger“? Hoffentlich nur deshalb, weil es ähnlich nichtssagend klingt…
Zum Problem wird das abschließend erst dann, wenn wir fragwürdige Begriffsdefinitionen unwidersprochen stehen lassen. So wie man materiell weniger Begüterte nicht als „sozial schwach“ bezeichnen sollte, möchte ich auch eine Definition des Begriffes „Mittelschicht“ unter Einkommenskriterien nicht durchgehen lassen. „Mitte“ kann so vieles sein. Eine kommunikative Mitte zu erreichen, also von möglichst vielen unterschiedlichen Menschen verstanden zu werden, wäre zum Beispiel ein wirklich ehrgeiziges Ziel.
[…] für welches Klientel es spricht, dies dann aber auch im Namen kenntlich machen. Vielleicht frei nach Renate Künast: Bündnis für […]
[…] Dies sei allen Bewegten dieser Tage zur Lektüre empfohlen, insbesondere diejenigen, die sich als Verantwortungsmittelstand verstehen (ein grauenhaftes, ausgrenzendes Wortungetüm: Wir sind Mittelstand, wir sind […]