Diesmal: Formen der Landwirtschaft und ihre Folgen
Ein Zweck dieser Rubrik in unserem Blog ist ja, aufzuzeigen, was auf den ersten Blick allgemein klingende Aussagen in unserem Programm bedeuten und warum die in ihnen geäußerten Punkte so wichtig sind.
Als heutiges Beispiel schauen wir in den Abschnitt „Landwirtschaft“.
Da heißt es als Zustandsbeschreibung der heute gängigen Praxis: „Doch ist die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern gezeichnet durch zahlreiche sichtbare Fehlentwicklungen: Auf den vielerorts ausgeräumten Äckern dominieren oftmals nur wenige verschiedene Kulturpflanzen, die industrielle Tierhaltung mit riesigen Tierbeständen wird gegen großen Widerstand in der Bevölkerung erneut massiv ausgeweitet, gentechnisch verändertes Soja landet in den meisten Futtertrögen. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind weithin sichtbar. Arbeitsplätze im ländlichen Raum sind bedroht und lebenswerte ländliche Strukturen gehen vielerorts verloren. Viele heimische Tier- und Pflanzenarten sind bedroht, die Gewässerqualität verbessert sich nur langsam. Mit der derzeitig dominierenden industriellen Landwirtschaft und den mit ihr verbundenen Folgen kann unser Bundesland langfristig wirtschaftlich, sozial und ökologisch nicht gewinnen.“
Dem setzen wir entgegen: „Wir wollen nicht nur den Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche deutlich erhöhen, sondern auch erreichen, dass die Landwirtschaft auf der gesamten Fläche umweltverträglich und naturschutzgerecht betrieben wird. Wir BÜNDNISGRÜNEN wollen, dass in Zukunft die Vergabe öffentliche Gelder transparent und an die Erbringung gesellschaftlicher Leistungen gekoppelt ist. So sollen Betriebe, die sich über die jetzigen gesetzlichen Minimalstandards hinaus für den Schutz von Klima, Umwelt, Natur und Tieren engagieren und Arbeitsplätze schaffen, dafür belohnt werden.“
Warum das so wichtig ist, zeigt ein Blick auf ein aktuelles Beispiel extremer Folgen industrieller Tierhaltung etwas westlicher in Europa. Hier der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung.
Wir erläutern den Begriff „Nachhaltige Landwirtschaft“ daher nochmal mit Hilfe des Gegenteils: Nicht nachhaltig handelt, wer nicht an die Folgen des Handelns denkt. Nur eine naturnahe Landnutzung, die ökologische Voraussetzungen beachtet, ist in der Lage sicherzustellen, dass auch nachfolgenden Generationen diese Nutzung möglich sein wird.