Uns erreichen gelegentlich interessante Einladungen bestimmter Interessenvertretungen. Nicht alles möchte mensch dabei gerne unkommentiert dem Papierkorb übergeben.
Der „Bauernverband Uecker-Randow e.V.“ jedenfalls lädt unter dem PDF-Titel „Amt Penkun“ zur „Hof – Vorlesung“. Das Angebot sei dabei ausdrücklich auch an „alle interessierten Bürger“ gerichtet, weswegen ich auch gerne darüber berichte. Aber eben, wie angedeutet, nicht nur einfach so.
Die „Vorlesung“ trägt den Titel „Erzeugung von hochwertigen gesunden Nahrungsmitteln aus modernen Tierhaltungsanlagen mit hoher Verbraucherakzeptanz und guter landwirtschaftlicher Praxis.“
Ich übersetze mal:
„Vorlesung“: gemeint ist wohl ein Vortrag. Aber stellen wir die Textgattung mal nicht in den Vordergrund.
„Erzeugung“: OK, es geht halt um Industrieproduktion.
„hochwertigen“: Alles hat seinen Wert, schließlich müssen ein paar wenige ja auch Geld damit verdienen.
„gesunden“: Die Antibiotika sind gleich mit drin.
„Nahrungsmitteln“: Es ist kaum zu glauben, was der Mensch alles essen kann.
„modernen“: Heißt gar nichts. Und Mode hat ja nichts mit Qualität zu tun.
„hoher Verbraucherakzeptanz“: Genau. Entscheidend sind Kommunikation, Strategie und Marketing, einschließlich der Beeinflussung von Vertriebswegen. Sonst nichts.
„guter“: Für wen?
„landwirtschaftlicher“: Hm, wo wird da noch Land bewirtschaftet? Eher wird es doch wohl mit Industrieanlagen zugebaut.
„Praxis“: Haben wir immer schon so gemacht.
Abschließend noch der wichtige Hinweis, dass es sich hier um die „bereits bewährte Form der Übermittlung von Informationen zur Landwirtschaft“ handelt.
Hach, fast wie früher. Es fehlt halt der Fünfjahresplan. Aber mit den Vorgaben, die wir „Information“ nennen, geht es auch heute noch.
Gut analysiert!
Hohe Verbraucherakzeptanz = billiges wässriges Fleisch