Zur Vorstellung der Bausenatorin Jeanette von Busse in der Ostsee-Zeitung

Zur Vorstellung der Bausenatorin Jeanette von Busse in der Ostsee-Zeitung am 17. Juni 2017 erklärt Christoph Oberst, Kreisvorstand von BÜNDNIS90 / DIE GRÜNEN Vorpommern-Greifswald:

„Der Kreisverband hat mit Schrecken von den verkehrspolitischen Vorstellungen der neuen Bausenatorin aus der Zeitung erfahren. Ihre in der OZ angerissenen Vorstellungen bedeuten einen Rückschritt in die verkehrspolitische Steinzeit.

Statt den Modalsplit für Greifswald zu beachten, der besagt, dass mit 40% die meisten der täglichen Wege in Greifswald mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, versteht sie Radfahrer nicht als die wichtigsten Verkehrsteilnehmer. Was würde passieren, wenn diese Leute anfangen würden, auf das Auto umzusteigen, weil Frau von Busse keine Fahrräder mehr auf der Straße sehen möchte? Stattdessen scheint Frau Busse einseitig Autos in die Innenstadt locken und Fahrradstreifen zurückbauen zu wollen – kein Wunder schließlich gehört Frau von Busse auch nach wie vor zu den Pendlern. Diese Pendler brauchen stattdessen ein intelligentes Verkehrskonzept mit Park&Ride Anbindung der Innenstadt.

Wir Grünen wüssten gerne: Was sind von Busses Vorstellungen zu Nahverkehr für Ältere und Kinder? Ihre Vorstellung zu einer radtouristisch attraktiven Stadt und attraktive Anbindungen ans Umland? Nicht nur Greifswalder fühlen sich auf dem autofreien Markt wohl – auch Touristen verweilen hier gern. Was sind Ihre Vorstellungen zu Verkehrsberuhigung und Lärmplan?

Bei den Bündnisgrünen ist man sich einig: das Auto kann nicht wieder als einziges Verkehrsmittel in den Fokus der Verkehrspolitik gerückt werden.

Wir hoffen, im Austausch mit von Frau von Busse sie von einer anderen Schwerpunktlegung überzeugen zu können, bislang scheiterte aber ein grüner Vorstoß der Bürgerschaftsfraktion zum gegenseitigen Kennenlernen.“

Bildquellen

  • Kampen Radautobahn: Krüger

10 Kommentare bei „Zur Vorstellung der Bausenatorin Jeanette von Busse in der Ostsee-Zeitung“

  1. Hallo Herr Oberst,

    Auswirkungen der “ Verkehrsberuhigung „für die Anwohner

    Seit ca 1 1/2 Jahren leben wir nun mit dem zusätzlichen Krach und den Erschütterungen, am Tage und in der Nacht, den die Berliner Kissen vor unserem Haus und unseren Schlafzimmern hervorrufen. Fragwürdige Messungen der Stadtverwaltung, sowie keinerlei Verständnis. Um unsere Gesundheit zu schützen tragen wir uns nun mit dem Gedanken unser Haus zu verlassen und mit dem dazugehörigen Grundstück spekulieren.
    Wir leben nun seit 35 Jahren in der Fleischervorstadt , diese Rücksichtslosigkeit haben wir hier nicht einmal zu DDR Zeiten erlebt.
    Außerdem rechnen wir durch die geplanten Bauvorhaben an der Bahnhofstrasse mit einer erheblichen Zunahme des Verkehrs in der Fleischervorstadt, der hier in der Neunmorgenstrasse, Gützkower Strasse schon jetzt wieder erheblich zugenommen hat.
    Auch vom Oberbürgermeister haben wir nun seit 11 Monaten trotz mündlicher Zusage in der Bürgersprechstunde Juli 2016 keine Antwort erhalten.

    Anbei technische Hinweise der TU Dresden aus dem Jahre 2004! Alles was dort steht erleben wir tagtäglich.

    https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/84782/

    Es gibt durchaus andere Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung, die dort dargestellte Umweltbilanz ist verheerend.
    In den weniger freqentierten Strassen haben die “ Berliner Kissen “ durchaus ihre Berechtigung.

    D.h. sind wir der Ansicht, daß Frau von Busse nicht ganz unrecht hat. Bei einem gleichmäßigen Verkehrsfluß, intelligenteren Verkehrsführungen und regelmäßgen Geschwindigkeitskontrollen könnten diese Mängel abgestellt werden.

    1. @Belz: Jaja, die ewige Mär vom gleichmäßigen Verkehrsfluss, der wenig Lärm macht, kaum Abgase erzeugt, Unfälle verhindert und daher endlich umweltfreundliches! Autofahren in der Stadt verspricht.

      Das ist das uralte CDU-SPD-Maerchen aus den 70igern des 20. Jhrdt, um endlosen Neustraßenbau zu begründen.

      Und siehe, westlich der Elbe gibt es keinen Punkt, der kaum 1 Km von der nächsten Autobahn entfernt ist und doch ist das Leben in den großen Städten wegen der hohen Lärm- und Abgaswerten an den Hauptverkehrsachsen nicht mehr zu ertragen.

      Autofahren in der Stadt? Igitifui. Schlimmer als Rauchen.

    2. Hallo Danke für Ihren Kommentar, am 22.6. von 16:30-18 Uhr findet übrigens die nächste Bürgersprechstunde im Rathaus des Oberbürgermeisters statt. Vielleicht haken Sie dort nochmal direkt nach?

      Ich bin auch für Verkehrsfluß Fahrräder sind aber das wichtigste Verkehrsmittel in der Stadt und müssen daher auch wertgeschätzt werden und Radfahrer wollen eben auch einen schnellen Verkehrsfluß.
      Wir sind uns einig, dass der von Ihnen angesprochene Lärm durch PKW und Motorräder verursacht wird – mehr Autoverkehr – mehr Lärm, oder? Da muss Greifswald alles dafür tun um für einheimischen und touristischen Radverkehr attraktiver zu werden. Der Vorschlag von Frau von Busse ist hier kontraproduktiv.

      Ich verstehe natürlich ihr Argument mit dem Verkehrsfluß. Ob ihr Berliner Kissen seine Berechtigung hat, kann ich nicht einschätzen, vielleicht kann man das ja evaluieren und die Aufstellung der Kissen räumlich flexibler gestalten und jährlich um einige Meter versetzen?

      Generell werden, meiner Meinung nach, in Greifswald mit hohem Aufwand Radfahrer kontrolliert, die auf der „falschen Seite“ fahren (oft darf man in der Stadt zumindest auf einer Seiten in beide Richtungen fahren – es ist also nicht ganz so durchsichtig, wie es geregelt ist) – relativ wenig wird dagegen der Lärm der von PKW und Motorräder ausgeht (absichtlich getuned?) und deren Geschwindigkeit kontrolliert.

  2. @Bub

    1051 Zweiräder
    2140 PKW
    168 LKW
    72 Lastzüge
    Die Messung wurde in der verkehrsarmen Zeit der Schul-und Semsterferien
    auf einer unsanierten Strasse durchgeführt. Ca 3m von unserem Schlafzimmerfenster und 4 m vom Bett findet die Anfahrphase der Fahrzeuge statt, dazu kommt es zu Erschütterungen des Hauses durch den Schwerlastverkehr. DAS war der i-Punkt. So lange konnten wir mit dem ständig steigenden Verkehr leben. Auch die Berliner Kissen verursachen nachgewiesener Maßen Lärm.
    Außerdem sind wir nach der Ankündigung von Frau von Bussen über noch mehr Verkehr etwas irritiert.
    Aber vielleicht sind Sie auch daran interessiert daß wieder eines der älteren Häuser hier verschwindet? Ein Umbau des Hauses ( die Raumauteilung läßt sich nicht ohne weiteres ändern) , wie von der Stadtverwaltung vorgeschlagen, übersteigt leider unsere finanziellen Möglichkeiten.

    Lesen Sie sich bitte den Link in unserem ersten Kommentar noch einmal sorgfältig durch!
    Stand des Wissens 14.6.17

    Leider sieht die Stadtverwaltung dies anders und es führt kein Weg dahin, die Kissen wieder an Ihren ursprünglichen Platz zu versetzen. Dort lagen Sie einige Jahre ohne das es zu Beschwerden kam. Ca 20 m von unserem Haus entfernt.

    1. @ Bub

      476 Transporter vergaß ich noch.

      1. @Belz Dann setzen Sie sich doch für eine Brücke über/ Tunnel unter HGW ein, klappt in Sachsen in jedem Kuhnetz. Sie müssen nur die CDU/SPD wählen, dann bekommen Sie was wollen. Endlich Ruhe vor dem Autoverkehr der Anderen. Die moderne Zeit macht nun mal einen Haufen Autokrach, verursacht vergiftete Stadtluft und wenn Sie Pech haben, werden Sie als Fussgaenger oder Radfahrer an der nächsten Ausfahrt überrollt, kann Ihnen aber auch als Autofahrer widerfahren.

        Da kann es nie ein Miteinander geben: Autotunnel oder -bruecke, was anderes geht.

        1. Sie scheinen nicht zu begreifen, daß durch die “ Berliner Kissen“ diese unzumutbaren Zustände durch die Stadtverwaltung Greifswald geschaffen wurden. Verkehr hatten und haben wir hier seit 25 Jahren. Wenn die Häuser durch den Schwerlastverkehr zerstört werden und keinerlei Interesse an einer anderen Möglichkeit der Verkehrsberuhigung besteht, sieht man welchen Stellenwert die Bewohner dieser Stadt haben.
          Auch unseren Bürgermeister interessiert die Erhaltung der Häuser und die
          Gesundheit der Anwohner nicht. Seit unserer Vorsprache im August! keine Antwort.

          Aber wehe ein Hund bellt zwischen 22.00 – und 6 .00 Uhr. Da wird mit bis zu 5000.- € Geldstrafe gedroht.

          1. @Belz:

            OK, ich habe den TU-DD-Artikel gelesen. Es käme auf einen Versuch an: Schwellen abbauen, Tempolimit einführen. Tempoüberwachung durch die Polizei kann die Stadt allein nicht anordnen. Das ist nicht ihre Bühne, da die Polizei nicht zur Stadtverwaltung gehört, sondern zum Kreis oder Land. Dann wäre noch ein stationäres Tempoueberwachungsgeraet denkbar und natürlich bauliche Veränderungen der Straßen wie Einengungen, Schwenke oder Fussgaengerinseln. Das müsste in den Haushalt verhandelt werden. Das wäre dann also Parteiengeschacher, aehm Lokalpolitik.

            Sie haben ja recht.

            Die Zunahme des Verkehrs und das rücksichtslose Verhalten der Autofahrer können Sie aber nicht auf die Rechnung der Stadtverwaltung schreiben. Das kommt von der Bevölkerung, deren Repräsentant ja die Bürgerschaft sein sollte (~50% Wahlbeteiligung naja .. https://webmoritz.de/2014/05/26/greifswald-hat-abgestimmt-cdu-fuehrt-bei-allen-drei-wahlen/ )

          2. @Belz

            Leider ist die Stadtverwaltung nicht komplett frei bei Verkehrsorganisatorischen Maßnahmen. Sie ist der Landesverkehrsbehörde nachgeordnet. Selbst bei simplen Zebrastreifen auf Greifswalder Gemeindestraßen lässt es sich der bornierte SPD-Verkehrsminister Pegel nicht nehmen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen, siehe Kollwitzschule und … erst mal jahrelang nichts zu tun.

            Die Wege der Wasserkopfes in unserem Land sind unergründlich. Pech, wenn Sie da Hilfe erwarten.

  3. ein Greifswalder Bürger sagt: Antworten

    Diese schei….Berliner Kissen. Aber es bleibt dabei: Behörden, Beamte oder sonstigen Personen, die das angeordnet haben, zu überzeugen, eine Entscheidung auch einfach einmal wieder zu ändern wäre ungefähr so, als würde ich versuchen einer Kuh die Farben …na Ihr wißt schon.
    Vielleicht könnte sich die Stadt einen Blitzer leisten, könnte sich lohnen, lohnt sich derzeitig auf der Umgehungsstraße (Richtung Rostock und zurück) enorm.

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