Diesmal: Sinnstiftende Arbeit statt Arche B
Wie so oft in Wahlkämpfen geht es auch in diesen Tagen in Mecklenburg-Vorpommern viel um Arbeit. Häufig lesen wir sogar etwas von „guter Arbeit“. Auch wir Grüne lassen im Eifer des Textens häufig die Frage offen, welche Arbeit denn „gut“ ist.
Eine Bestandsaufnahme in unserem Wahlprogramm dazu lautet: „Die Arbeitswelt ist in erheblichen Teilen durch Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor oder Minijobs geprägt, insbesondere durch Call-Center, Reinigungs- und Bewachungsdienste oder Hilfskräfte in der Gastronomie.“ Die Call-Center stehen dabei sinnbildlich für Formen der Beschäftigung, die wir nicht so gut finden. Sie sind die Realität dessen, was in der Fiktion bei Douglas Adams die Telefondesinfizierer waren und die man folglich zusammen mit anderen ähnlichen Berufsgruppen in eine „Arche B“ gesteckt hat. Von diesem Drittel der Bevölkerung des Planeten Golgafrincham stammt bekanntlich die Menschheit ab.
Zurück in der Realität stellen wir nüchtern fest: Darauf hinzuwirken, dass jede_r im Land Arbeit hat, ist wichtig. Nur ist Beschäftigung kein Selbstzweck. Der Satz „Sozial ist, was Arbeit schafft“ ist nicht richtig. Denn mit ihm wird jede Form der Arbeit gerechtfertigt. Nach unserer Auffassung hingegen sollte das, was beim Arbeiten für den Arbeitenden und die Gesellschaft herauskommt, sinnvoll sein. Und auch die oder der Beschäftigte sollte einen Sinn darin erkennen können. Daher schreiben wir: „Wir wollen, dass alle Menschen Zugang zu gerecht entlohnter und erfüllender Arbeit haben.“ Und der Arche B setzen wir entgegen: „Vor allem in Branchen mit Zukunft, zum Beispiel im Gesundheits- und Pflegebereich und mit Investitionen in Klimaschutz, Bildung und soziale Gerechtigkeit wollen wir neue, gesicherte Jobs schaffen.“