Diesmal: Engagement gegen Rechts muss sich lohnen
Gestern hatten zwei Kreistagskandiaten von uns hier vorgeschlagen, den Gemeinden zur Bekämpfung von Rassismus, Nationalismus und rechter Gewalt Anreize finanzieller Natur zu verschaffen. Wie immer, wenn eine Idee in den Raum geworfen wird, die vorher noch niemand hatte, entstehen natürlich Fragezeichen.
Uns ist durchaus klar, dass es mehrere Wege geben kann und muss, das Engagement gegen Rechts anzuerkennen. Ein Zusatzkriterium für die Kreisumlage hatten wir auch deswegen erwähnt, weil die Auswirkungen hier direkt nachvollziehbar sind. Eine andere Idee ist, dass der Kreis einen Fonds für Projekte gegen Rechts einrichtet, der von den Gemeinden genutzt werden kann. Die Schwierigkeit, wie man bemisst, wer sich wie stark reinhängt, ist uns bewusst. Nur: Wenn wir jetzt nicht beginnen, solche Fragen zu diskutieren, erreichen wir noch weniger. Auf den Wettstreit der besten Ideen zum Thema sind wir jedenfalls gespannt.
Wichtig aber ist die Botschaft: Wenn Engagement gegen Rassismus, Nationalismus und rechte Gewalt wahrnehmbare Anerkennung findet, werden die Engagierten zahlreicher und die Zivilgesellschaft gewinnt. Das ist unser Ziel.
Bildquellen
- Nazis nein danke: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Aha, das liest sich nach meinem Verständnis schon ein klein wenig anders. Die Fond-Idee halte ich schon mal für nicht schlecht. Es ist wichtig Alternativen zu rechts zu bieten! Soll heißen, dass es m.E. wesentlich sinnvoller ist, Geld in Projekte gegen rechts zu stecken, an deren Arbeiten sie man dann auch messen kann – als jemanden einen Orden an die Brust zu heften und einen warmen Händedruck zu geben. Ich will auch gar nicht so darauf rumhacken und bitte versteh mich nicht falsch – sorry, aber „muss sich lohnen“ klingt für mich immer so nach – „Zeige ich ZivilCourage muss da aber was bei rumspringen, sonst guck ich doch lieber zu!“
Genau diese Denke gilt es umzukehren finde ich. Ich rede wirr, oder?
Und sowas darf schon gar nicht sein, wenn man wie gewünscht Erfolg haben will:
Aus Netz gegen Nazis, Täglich aktuell, die Presseschau
Mein Demokratieverständnis reicht nicht aus, um zu verstehen, dass Menschen mit feindlicher Gesinnung zur Wahl zugelassen werden dürfen.
Meine Grossltern würden sich im Grabe umdrehen, meine Mutter kann nur noch mit dem Kopf schütteln und mir fehlen die Worte dafür.
Wenn man dann noch bedenkt, wie Menschen nach einer Sitzblockade gegen Nazis von unserer Staatsmacht eingeschüchtert werden, glaube ich alles andere, aber nicht, dass Mut gegen Nazis gewollt ist.
Nun gut, ich halte es eher so:
Stell dir vor, Nazis halten eine Rede und keiner hört und geht hin.
Trotzdem finde ich es grossartig, dass sich vor allem junge Leute gegen diesen alten-neuen-Irrsinn auflehnen.
Mir kam zu Ohren, dass sich die Stadtvertreter einer Kleinstadt nachts trafen, um Plakate der Nazis abzuhängen.
Das ist natürlich geheim und ich werde niemals petzen, dabei war ich auch nicht, habs nur gehört, aber wenn das stimmt, sind diese Stadtvertreter große Klasse.
Es soll verboten sein, dass diese Aufhänger abgenommen werden.
Es ist aber auch verboten, andere Menschen, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben, zu erschlagen.