Es ist eine dieser Ironien, die das Leben schreibt, es war ausgerechnet SPD-Ministerpräsident Sellering, der – wenn auch unfreiwillig – die neuerliche Diskussion um das Bedingungslose Grundeinkommen, welches seine Partei ablehnt, beförderte.
Dabei hatte er es doch gut gemeint mit der Greifswalder Tagesmutter, die seine Bürgersprechstunde aufsuchte, um ihm ihr Leid über die zum Jahresanfang geltende Besteuerung zu klagen. Immerhin hat die Mutter zweier Kinder seit Januar monatlich 200 Euro weniger in der Tasche.
Wie immer jovial im Umgang meinte der Ministerpräsident, es „wäre alles im Rahmen der Aufwertung des Berufsstandes“ zu sehen. Einkommensreduzierung als Zeichen der Anerkennung – darauf muss man ersteinmal kommen.
Eine SPD-Wahlkreismitarbeiterin gab der Greifswalderin den Tip, es einmal mit einer Petition zu versuchen. Während die Petition zur Besteuerung der Tagesmütter nicht angenommen wurde, diskutiert die Republik die knapp sechs Zeilen, mit denen die Greifswalderin das Bedingungslose Grundeinkommen fordert.
Bislang haben weit über 23.000 Bürger, allein gestern innerhalb einer halben Stunde über 500, die Petition mitunterzeichnet. Im Forum finden sich dann noch mehr als 4200 Diskussionsbeiträge.
Bündnis90/Grüne wollen mit den interessierten Greifswalderinnen und Greifswaldern hierüber ins Gespräch kommen und demnächst zu einer Filmvorführung mit anschließender Diskussion laden, so der sozialpolitische Sprecher Gregor Kochhan.
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=1422