Mobilität für alle: Differenzierte Lösungen für eine Vielzahl an Problemen

Reges Interesse und lebhafte Diskussionen auf grüner Informationsveranstaltung in Koserow

Wie wir zu einer gleichberechtigten Mobilität für alle gelangen können und uns dabei weniger abhängig vom Automobil und de mit ihm verbundenen Problemen machen können, war Thema der grünen Diskussionsveranstaltung am 9. August in Koserow.
Wir hatten Matthias Böhm, Verkehrsplaner aus Zittau, eingeladen. Er gab zu Beginn einige Hinweise, wie der ÖPNV jenseits der eingefahrenen Muster erweitert werden kann und damit neue Nutzer_innengruppen erschlossen werden können.
Torsten Wierschin, der den VCD Nordost vertrat, wies auf einige Probleme des motorisierten Individualverkehrs hin. Insbesondere die erheblichen Bau- und Unterhaltskosten müssten Anlass sein, intensiver über alternative Konzepte zum herkömmlichen Muster des Straßenneubaus nachzudenken.
Bundestagsdirektkandidat Ralf-Peter Hässelbarth erklärte dazu, dass die Politik sehr wohl durch veränderte Rahmenbedingungen zur Verkehrswende beitragen könne und müsse. So müssten rechtliche Hindernisse für den Ausbau von ÖPNV und Radverkehr beseitigt werden. In der Infrastrukturplanung sei eine Anpassung der Kriterien notwendig, so dass etwa anfallende Folgekosten generell dargestellt würden. Ebenso müsse die Politik stärker an derzeit vernachlässigte Nutzer_innengruppen und Verkehrszwecke denken.

Koserow 5

Die Beiträge aus dem Publikum zeigten, dass es nicht einfach ist, Lösungen zu finden, die allen Wünschen gerecht werden. Während die Küstenorte auf Usedom vor allem eine Entlastung vom Kfz-Verkehr wünschen. Im Hinterland und Binnenland geht es hingegen darum, für manche Orte erst ein attraktives Grundangebot zu schaffen.
Gleichzeitig muss das Angebot geeignet sein, Autonutzer_innen zum Umsteigen zu bewegen. Hauptprobleme seien hier nach den Aussagen der Diskutierenden Gewohnheit und Bequemlichkeit. Daraus folgt, dass neue Angebote des Umweltverbundes für die Fahrgäste vor allem aus einem Guss sein sollten.
Bislang mangelt es leider auch an Bemühungen, in der Frage der Mobilitätsentwicklung an einem Strang zu ziehen. Da auch nach zwei Stunden der Diskussionsbedarf nicht enden wollte, war für uns klar: Es wird zu dieser Thematik bald weitere grüne Veranstaltungen geben.

Bildquellen

  • Koserow 5: Kay Karpinsky

3 Kommentare bei „Mobilität für alle: Differenzierte Lösungen für eine Vielzahl an Problemen“

  1. @Frank:

    Sehr wohl, aber Mobilität ist für die Teilhabe am sozialen Leben von herausragender Bedeutung. Insofern ist Verkehrspolitik auch eine Form von Sozial- oder UNsozial-Politik.

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