Der denkmalgeschützte Stadtpark Anklam soll nach den Wünschen von Bürgermeister Michael Galander und des Stadtbauamts ein neues Gesicht bekommen. Zwar gibt es noch keine Genehmigung der oberen Denkmalschutzbehörde, aber die Baumaßnahmen haben Anfang der letzten Woche schon begonnen. Daraufhin wurde durch das Kreisdenkmalamt zum Leidwesen des Bürgermeisters ein Baustopp verhängt.
Aber wer sich ignorant und selbstherrlich über Gesetze und Verordnungen hinwegsetzt muss sich über einen Baustopp nicht wundern.
„Wir wollen ihn (den Park) ja gar nicht umpflügen, sondern nur zwei Wege befestigen und Rasenflächen trockenlegen“ Zitat von Michael Galander (Bürgermeister der Stadt Anklam).
Solche oder ähnliche Äußerungen waren auch vom Stadtbauamt und vom zuständigen Planer Klaus Teschner (Planungsbüro Rekonstra) in den letzten Wochen im Nordkurier zu lesen.
Doch schon vor ca. einem Jahr hat das Stadtbauamt an eine interessierte Bürgerin einen Plan zur Umgestaltung des Parks rausgegeben. Daraus geht hervor, dass an den Knotenpunkten der Wege Kreisel mit einem Durchmesser von bis zu acht Metern eingerichtet werden. Insgesamt handelt es sich um fünf Kreisel, die die vorhandene Struktur des denkmalgeschützten Parks unterbrechen. Aber die Umgestaltung ist damit noch nicht beendet. Interessierte Bürger_innen haben das Recht im Stadtbauamt die Pläne einzusehen und sollten das auch wahrnehmen. Nach hartnäckigem Nachfragen wurde uns Akteneinsicht gewährt. Die zuständige Mitarbeiterin beteuerte, dass eine Umgestaltung des Parks nicht geplant ist und lediglich zwei Wege asphaltiert werden sollen. Die wahren Pläne der Umgestaltung haben wir erst durch gezieltes Nachfragen bei der oberen Denkmalschutzbehörde in Schwerin bekommen.
Auch die Stadtvertreter_innen der Stadt Anklam wissen nichts von einer Umgestaltung des Parks. Diese Heimlichtuerei ist für uns unverständlich und wir fordern vom Bürgermeister und den Stadtbehörden ein demokratisches und transparentes Verhalten den Bürger_innen gegenüber. Und es steht immer noch die Frage im Raum, warum die Anklamer Bevölkerung bewusst in die Irre geführt wird.
Gerlinde Ladwig (Anklamer Initiative „Bitte lächeln altes Haus“)
Kristin Wegner (Sprecherin Ortsgruppe Usedom-Peene-Anklam, Bündnis 90/Die Grünen )