Man kennt ja seine Pappenheimer

In den vergangenen Wochen berichtete die Regionalzeitung regelmäßig über die Vorbereitungsspiele des GSV04. Neben Spielverlauf und Verletzungssorgen ging es auch immer ums Geld – natürlich das Fehlende.
Heute nun nahm sich der Lokalchef des Themas an. Dabei kam fast eine halbe Seite GSV heraus.

Michael Steiger, Mitglied der Bürgerschaft
Michael Steiger, Mitglied der Bürgerschaft

Wie ich es erahnte, man kennt ja seine Pappenheimer, wurde es jetzt etwas konkreter. Wieder einmal soll die Stadt Geld locker machen, denn wie im letzten Jahr kommt der BFC Dynamo am 19.April in die Stadt. Um dessen als gewaltbereit verschriene Fans im Zaum zu halten, wurde letztes Jahr der an einen Käfig erinnernde Gästefanblock sprichwörtlich aus dem Boden gestampft. Pech nur, die knapp 70.000 Euro wurden damals förmlich in den Sand gesetzt. Denn die Berliner Fans wollten nicht auf morastigem Grund eingepfercht werden. Sie konnten dann den ganz normalen Fanbereich nutzen. Zu den befürchteten Ausschreitungen während des Spiels kam dagegen nicht.

Nun spielen die beiden Mannschaften wieder gegeneinander und erwartungsgemäß erschallt der Ruf nach weiteren Investitionen. Schließlich „würden sich Stadt und Verein lächerlich machen“, wenn der Käfig noch immer nicht nutzbar sei, meint der Fussballchef.

So habe ich eine weitere Ahnung. Auf der nächsten Bürgerschaftssitzung erscheint die CDU-Fraktion wieder in GSV-Trikots, die Elf samt Trainer und Funktionären besetzt den Zuschauerbereich und der Fraktionsvorsitzende der Mehrheitsfraktion stellt den Eilantrag auf sofortige Finanzierung der gewünschten Bauarbeiten. Bei den Stimmverhältnissen steht die Entscheidung schon jetzt fest. Das Geld wird irgendwoe im Haushalt aufgetrieben, auch wenn es dann an anderer Stelle fehlt.

Für die Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten gibt es ja die Konjunkturprogramme. Das Dumme ist nur, dafür braucht es einen Eigenanteil der Stadt, der, wie wir aus der Zeitung entnehmen konnten, nur schwerlich aufzubringen ist. Man muss eben Prioritäten setzen, manchmal auch die Falschen.

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