Je höher man sich ins Gebirge begibt, desto dünner wird die Luft. Mangels ausreichender Sauerstoffversorgung macht sich Apathie breit und Bewegungsabläufe unterliegen dann einem gewissen Automatismus. Das Erklimmen der Gipfel ist daher auch nichts für ungeübte Hobby-Kletterer. So ähnlich ist es auch in der Politik, nur das dann, wenn die Luft dünner wird, vornehmlich heiße Luft produziert wird.
Nach Angaben der Lokalzeitung will CDU-Multifunktionär Egbert Liskow, dessen Hobby die Politik sein soll, in der vergangenen Woche Strafanzeige gegen seinen Ex-Parteifreund Norbert Kühl gestellt haben. Kühl hatte dem „Schwarzen Block“ öffentlich vorgeworfen, über „schwarze Kassen“ zu verfügen und ein Finanzsystem jenseits des Parteiengesetzes zu betreiben.
Nun stellt sich heraus, die Strafanzeige exitiert in der Realität nicht. Auf dem Gipfel der Macht in der örtlichen CDU ist die Luft wohl sehr dünn. Wohl deshalb produziert Liskow – aus Angst vor dem Fall ins politische Nirwana – nicht nur in der vermeintlichen Spendenaffäre viel heiße Luft.