Grüner Themenabend: Wege zur Inklusion im Bildungssystem

Wann?: Montag, 27. Juni 2011, 17:00 – 21:00 Uhr

Wo?: St. Spiritus, Lange Str. 49/ 51, Greifswald

Hier gibt es genauere Infos zum Ablauf der Veranstaltung: Ablauf Inklusionstagung

Hintergrund: In Artikel 24 der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen heißt es in Abschnitt 1:

(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives (engl: inclusive) Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel,
a) die menschlichen Möglichkeiten sowie das Bewusstsein der Würde und das Selbstwertgefühl des Menschen voll zur Entfaltung zu bringen und die Achtung vor den Menschenrechten, den Grundfreiheiten und der menschlichen Vielfalt zu stärken;
b) Menschen mit Behinderungen ihre Persönlichkeit, ihre Begabungen und ihre Kreativität sowie ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten voll zur Entfaltung bringen zu lassen;
c) Menschen mit Behinderungen zur wirklichen Teilhabe an einer freien Gesellschaft zu befähigen.

Die UN-Konvention ist  seit über zwei Jahren unmittelbar geltendes Recht in Deutschland. Dennoch ist noch in keinem Bundesland ein inklusives Bildungssystem vollständig umgesetzt. Sehr unterschiedlich sind die Pläne der einzelnen Bundesländer und die bisher geleisteten Schritte. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind erste Schritte mit einem Modellversuch auf der Insel Rügen, der Einrichtung eines Beirats und Plänen zur Ausweitung des Versuchs gemacht worden. Schon diese bescheidenen Schritte haben Diskussionen ausgelöst, die ahnen lassen, wie sehr dieses Thema Eltern, Pädagog_innen und nicht zuletzt die Schüler_innen betrifft und welche Hoffnungen und Befürchtungen auf allen Seiten vom Thema Inklusion geweckt werden.

Es kann nicht um das Ob eines inklusiven Bildungssystems gehen, wohl aber muss um das Wie gestritten werden. Deshalb wollen wir mit Experten aus der Wissenschaft, aus Schulbehörden, aus der pädagogischen Praxis über praktikable und erfolgversprechende Wege zu einem inklusiven Bildungssystem sprechen. Dabei geht es uns vor allem um den Übergang: Wie können wir unser Bildungssystem schrittweise umbauen, ohne die Beteiligten zu überfordern und neue Ungerechtigkeiten zu schaffen? Wie können wir die Erfahrungen und Erfolge der Sonderpädagogik in die Normalschule retten? Wie erwerben Lehrer_innen an Normalschulen die nötige Kompetenz, mit noch mehr Heterogenität, abweichendem Verhalten und neuen sonderpädagogischen Aufgaben umzugehen? Wie muss dafür die personelle, fachliche und räumliche Ausstattung der Schulen verändert werden? Ist der Übergang zum inklusiven Bildungssystem überhaupt planbar?

Wir hoffen mit unseren Referent_innen den Antworten auf diese Fragen ein Stück näher zu kommen.

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