Wir brauchen ein Schauspiel, das nicht nur unterhält, sondern regional produziert, regionale Entwicklungen und Missstände für uns künstlerisch aufbereitet – wie jüngst beim „Volksfeind“ oder der „Schicht C“) und das mit seinen Klassenzimmerstücken in die Schulen geht!
Wir brauchen ein Ballett, das mit der Tanzzeit zeitgenössischen Tanz nach Vorpommern holt und mit seiner Benefizgals wichtige Projekte in der Region unterstützt – wie das Kinderhospiz oder krebskranke Frauen!
Wir brauchen ein Orchester, das mit Musik+ Jugendliche an klassische Musik heranführt und für die Bachwoche und das Weihnachtsoratorium unerlässlich ist!
Kurzum: Vorpommern ohne Theater Vorpommern ist wie Strand ohne Ostsee – eine Wüste!
Darum haben die GRÜNEN Fraktionen in Stralsund, Greifswald, Neubrandenburg und Neustrelitz bereits 2014 ein Alternativmodell vorgelegt, das wir gemeinsam mit Gewerkschaften und der Bürgerinitiative Theaterleben erarbeiteten. Mit dem Städtetheatermodell sollen die bisherigen Strukturen erhalten bleiben – ohne Fusion, ohne Personalabbau und ohne Spartenschließungen – mit gemeinsamen Anstrengungen von Städten, Land und der Belegschaft.
Die Kommunen haben sich zu ihrem Theater bekannt und die Mittel seit dem letzten Jahr erhöht. Die Mitarbeiter_innen haben sich positioniert – allein das Land mauert und kneift.
So haben sowohl Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, als auch Kultusministerin Birgit Hesse ihre Teilnahme an der heutigen Bürgerschaftssitzung abgesagt. Keiner der beiden Staatssekretäre im Bildungsministerium konnte sie vertreten, auch kein Chef der Staatskanzlei, auch kein Vorpommern-Staatssekretär, der sonst so gern im Namen der Landesregierung Förderbescheide vergibt.
Und schlimmer noch: Manuela Schwesig befindet sich heute Abend nur wenige Meter von hier entfernt, um unter SPD-Mitgliedern für die GroKo zu werben. Deutlicher kann man Desinteresse an Kulturpolitik für den östlichen Landesteil nicht zur Schau stellen!
Enden will ich hier auf dem Platz vor dem Theater mit Worten des Direktors aus dem Vorspiel auf dem Theater (Faust):
„Der Worte sind genug gewechselt,
lasst mich nun endlich Taten sehn!
Indes ihr Komplimente drechselt,
kann etwas Nützliches geschehn.“
Eine Stadt ohne Theater ist weniger lebenswert! Drum lasst uns um den Erhalt jeden Theaters kämpfen!