Diesmal: Radikale Demokratie
Aus ihrem Buch, das keine Biographie ist, las am gestrigen Abend Claudia Roth im Antiquariat Rose. Photos dazu haben wir bereits veröffentlicht. Die Thematische Klammer der ausgewählten Abschnitte lässt sich am ehesten mit den Worten „Radikale Demokratie“ beschreiben. Nicht umsonst ist Claudia Roth ganz am Anfang mal vornehmlich mit innenpolitischen Themen identifiziert worden, die wiederum stets global betrachtet wurden.
Am Beispiel Todesstrafe wurde den Zuhörenden verdeutlicht, dass ein Rechtsstaat im Umgang mit dem Verbrechen nicht die Verbrecher in der Wahl ihrer Mittel kopieren darf.
Und beim Thema Rechtsradikalismus wurde nochmal klar: Wenn jemand die gesellschaftliche Freiheit und Toleranz nur in Anspruch nehmen möchte, um sie dann zu zerstören, dann darf ihm dafür keine Toleranz und Freiheit zugestanden werden. Eine Demokratie muss immer wehrhaft bleiben.
Anders ausgedrückt: Wem an den positiven Errungenschaften dieser Gesellschaft etwas liegt, die oder der muss wählen, und zwar diejenigen, die sich den zerstörerischen Kräften entgegenstellen.
[…] Ferner liest und erzählt Claudia von Kompromissen und mehr oder weniger schmerzhaften Entscheidungen ihrer politischen Arbeit ebenso wie im privaten Leben. Kompromisslos hingegen Claudias Haltung zum Thema Rechtsradikalismus am aktuellen Beispiel des hoffentlich nicht wieder stattfindenden aber laut Umfragen dennoch nicht auszuschließenden Einzugs in den Landtag der NPD. “Auch wenn es euch und uns gelingt, die NPD am Samstag, bzw. im September aus dem Landtag herauszuhalten, dürfen wir dann nicht die Hände in den Schoß legen und glauben alles sei gut! Sie wünschte MV, dass MV im Allgemeinen und wir in Greifswald im Besonderen wehrhaft bleiben, ohne dabei die Demokratie und das demokratische Verständnis aus den Augen zu verlieren. Im Blog der Grünen Greifswald steht hierzu ein feiner kleiner und wie ich finde sehr lesenswerter Beitrag mit dem Untertitel: “Radikale Demokratie”. […]