Nach dem Kreisverband Vorpommern-Greifswald schließt sich nun auch die Landesarbeitsgemeinschaft Energie von Bündnis 90/Die Grünen der Meinung an, dass Lubmin kein geeigneter Standort für ein Gaskraftwerk ist, wie es mit dem GuD Lubmin III seitens der EWN geplant wird. Für das Gelingen der Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern wird seitens der LAG die Notwendigkeit von Gaskraftwerken nicht negiert, im Gegenteil ihre enorme Bedeutung wird sogar hervorgehoben. Zukünftig sollen Gaskraftwerke möglichst verbrauchernah Wärme und Strom liefern, dabei solle eine möglichst geringe Beeinträchtigung von Natur und Umwelt beachtet werden. Für M-V wären deshalb Kraftwerke mit einer maximalen elektrischen Leistung um 100 MW sinnvoll.
In der zukünftig stark dezentralen Kraftwerksstruktur spielen diese Kraftwerke in Power-to-Heat- und Power-to-Gas-Konzepten als Energiespeicherorte eine herausragende Rolle. Sie erzeugen dann nicht nur Strom, sie nehmen auch überschüssigen Strom aus Erneuerbaren Energien auf und Wandeln ihn in andere Energieformen um, die zum Ausgleich des schwankenden Angebots der Erneuerbaren genutzt werden können oder in andere Sektoren wie den Verkehr überführt. Ein so umgesetztes Energienetz stärkt besonders Stadtwerke und erhöht die regionale Wertschöpfung.
Ein Kraftwerk, das mit einer elektischen Spitzenleistung von 1,8 GW mehr als das Anderthalbfache der derzeitigen Spitzenlast (1,1 GW) ganz Mecklenburg-Vorpommerns abdeckt, würde ebenfalls die Wirtschaftlichkeit der regionalen Stadtwerke in Frage stellen, welche mit ihren flexiblen Gaskraftwerken in Verbindung mit Kraftwärmekopplung einfach aus dem Markt gedrängt würden.